15. Dezember 2021 - Ich arbeite in einer Apotheke, die auch Corona Tests durchführt. Das Test-Team hat es sich zur Gewohnheit gemacht, bei einem positiven Testergebnis den Betroffenen ein Telefonat mit mir oder meinen Kolleg*innen anzubieten. Ich selbst hatte einen Impfdurchbruch und gebe gerne meine Erfahrungen zur Begleitung der Erkrankung weiter.

 

Bettruhe und trinken

In vielen Fällen kommt es zu einer Erhöhung der Körpertemperatur. Das Körpergefühl ist matt. Am besten gönnt man dem Körper jetzt alle Ruhe, die er braucht und bleibt im warmen Bett. Ich habe mir von meiner Familie viel Tee bringen lassen, denn trinken ist sehr wichtig. Geeignete Heilkräuter sind Lindenblüten, Holunderblüten, Cistrose und Erkältungsteemischungen. Ich hatte von Beginn an leichten Husten und habe auch immer wieder eine Tasse Bronchialtee getrunken. Die Anthroposophische Medizin hat diverse Arzneimittel zur Begleitung von grippalen Infekten und Husten in ihrem Sortiment, die beispielsweise Phosphor, Meteoreisen, Aconitum, Stannum oder Bryonia enthalten. Diese empfehle ich gerne nach eigener Erfahrung weiter.

 

Fußbad gegen kalte Füße

Obwohl ich leichtes Fieber hatte und im warmen Bett lag, hatte ich immer wieder eiskalte Füße. Die Kälte kroch bis zu den Knien und auch Wollstrümpfe haben es nicht wesentlich bessern können. So habe ich mir eine Fußbad-Station in meinem Badezimmer eingerichtet, die ich 2- bis 3-mal täglich aufsuchte. Dafür stellte ich einen großen (Wäsche)eimer in meine Badewanne. Auf den Wannenrand kam ein Handtuch, damit beim Sitzen das Gesäß nicht kalt wurde. Außerdem lag immer ein Handtuch bereit. In den großen Eimer kam Wasser mit einer angenehm warmen Temperatur und ein Badezusatz mit Rosmarin. Innerhalb von 10 Minuten habe ich immer wieder heißes Wasser zulaufen lassen, so dass die Temperatur langsam angestiegen ist. Nach 10-15  Minuten verließ ich das Wasser, trocknete die Füße ab, ölte sie mit einem Lavendelöl leicht ein und zog warme Socken an. Dann sofort wieder ins Bett! Es ist auch möglich, getrocknetes Ingwerpulver zugegeben, da es die Füße noch intensiver durchblutet.

 

Den Brustkorb warmhalten

Bei Husten ist es wichtig, den Brustkorb warm zu halten. Ich hatte das Bedürfnis, diese Wärme unmittelbar spüren zu können und habe während der ganzen Zeit (14 Tage) ein dünnes Wollunterhemd getragen. Die Wolle hält direkt über der Haut ein Wärmepolster und gleicht auch die Feuchtigkeit beim Schwitzen aus. Den Brustkorb (vorne und hinten) habe ich 2-mal täglich mit einem Bronchialbalsam eingerieben. Die ätherischen Öle habe ich zwar nur schwach riechen können, da ich auch einen Geschmacks- und Geruchsverlust hatte, aber ich wusste, dass sie unmittelbar guttun. Besonders angenehm empfand ich Bronchialbalsam, der auch Bienenwachs enthält. Denn Bienenwachs hält auf sehr angenehme Weise die eigene Körpertemperatur, ohne einen Hitzestau auszulösen. Um die Wärme noch nachhaltiger spüren zu können, habe ich nachts Brustwickel mit Bienenwachs aufgelegt. Hierfür werden hauchdünne Bienenwachsfolien erwärmt, auf die Brust gelegt und mit einem Wollvlies bedeckt und fixiert. Ein Kirschkernkissen unterstützt die Wärme.

 

Atmen nicht vergessen

Abschließend möchte ich noch auf das bewusste Atmen hinweisen. Ich hatte einen leichten Druck auf der Brust, der sich bei entsprechender Atemtechnik besserte. Ein Anleitungsvideo hat mir gut dabei geholfen. 

 

 

Wer schreibt hier: Aus der Apotheke – die weil’s hilft! Kolumne mit Birgit Emde

Für Birgit Emde ist die Apotheke ein Ort, an dem Integrative Medizin gelebt werden kann. Neben der Behandlung von Beschwerden möchte sie das salutogene Potenzial des Menschen stärken, das heißt die Selbstheilungskräfte unterstützen und damit vorbeugend wirksam sein. Das macht sie, wann immer möglich und gewünscht, wenn eine ärztliche Verordnung (Rezept) eingereicht wird oder Menschen mit Beschwerden oder einer Erkrankung direkt zu ihr kommen. 

Birgit Emde ist Apothekerin für Anthroposophische Pharmazie und arbeitet in einer Apotheke. Außerdem hält sie Vorträge und ist Fachbuchautorin. Ihr aktuelles Buch „Anthroposophische Arzneimittel-Beratungsempfehlungen für die Selbstmedikation“ ist zusammen mit Juliane Riedel in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart erschienen. Hier finden Sie weitere Veröffentlichungen von Birgit Emde.

Seit März 2021 schreibt Birgit Emde monatlich für weil’s hilft! über ihre Erfahrungen und Fragen in ihrem Apothekenalltag. Sollten auch Sie eine Frage an Birgit Emde haben, melden sie sich gerne unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Auf der Suche nach einer/einem Apotheker*in für Anthroposophische Pharmazie? Bei der Gesellschaft für Anthroposophische Pharmazie in Deutschland e. V. (GAPiD) gibt es eine regionale Apotheker-/PTA-Suche online sowie die Übersicht der zertifizierten Anthromed® Apotheken.

Folgen Sie GAPiD auf Facebook oder Instagram oder besuchen Sie die Webseite unter www.gapid.de