Herzkreislauferkrankungen sind für 40% der Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Deswegen hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) ein „Gesundes Herz-Gesetz“ auf den Weg gebracht, das nun für hitzige Diskussionen sorgt. Laut dem Ärzteblatt soll unter anderem die Verordnung cholesterinsenkender Medikamente, sogenannter Statine, zur Primärprävention gefördert werden. Doch ist diese Art der Krankheitsvermeidung wirklich der richtige Weg?
Das BMG erhofft sich von dem Gesetz zur Stärkung der Herzgesundheit 140 Millionen Euro Kosteneinsparungen im ersten Jahr nach Inkrafttreten, im fünften Jahr sollen es bereits 500 Millionen Einsparungen sein. Zunächst wird allerdings mit zwei Millionen neuen Patient:innen durch das Gesetz gerechnet, weil die Regeln für die Verschreibung besonders für Nicht-Volljährige gelockert werden sollen. Die dafür akut entstehenden Kosten plant das Ministerium aus dem bisherigen Präventionsbudget der Krankenkassen zu nehmen.
„Mehr Medikamente und Check-ups schon für Kinder sind Aktionismus, aber keine Strategie, die Zivilisationserkrankung in den Griff zu bekommen“, so die Reaktion des G-BA Prof. Josef Hecken gegenüber dem RND, Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Der Wert von Präventionskursen
Tatsache ist, dass die nach jetzigem Stand geplante Abkehr von Präventionskursen für (Sport-) Vereine einen herben Rückschlag bedeuten würde im Hinblick auf ihren Status als „gesundheitsförderndes Setting“. Präventionskurse und sportliche Aktivitäten sind essenziell, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Sie bieten eine natürliche und ganzheitliche Methode, die Gesundheit zu fördern und langfristige medizinische Eingriffe zu vermeiden.
Natürliche Behandlungsansätze vs. chemische Medikamente
In Bezug auf das Krankheitsbild „Hypertonie“ (Bluthochdruck) kann beispielsweise eine natürliche, gesundheitsfördernde Prävention nach Kneipp wirksamer sein als der Einsatz von Statinen. Medikamentöse Therapien können zwar erforderlich sein, um Gefahr abzuwenden, aber viele chemisch-synthetische Arzneimittel gelten bei einer konsequenten, naturgemäßen Lebens- und Ernährungsweise nach Kneipp-Prinzipien aus wissenschaftlicher Sicht als reduzier- oder sogar verzichtbar. Stoffwechselentlastung, Entschlackungs- und Entgiftungskuren führen oft zu erstaunlichen Erfolgen. Die einfachste und genialste Empfehlung nach Kneipp ist jedoch: „Das Beste, etwas gegen eine Erkrankung zu tun, ist etwas für die Gesundheit zu tun!“
Kritische Sicht auf Statine
Während Statine in der konventionellen Medizin oft als Wundermittel gegen hohe Cholesterinwerte gepriesen werden, gibt es auch kritische Stimmen. Studien zeigen, dass die Langzeiteinnahme dieser Medikamente mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, darunter Muskelschmerzen, Leberprobleme und ein erhöhtes Risiko für Diabetes. Hier stellt sich einmal mehr die Frage, ob es sinnvoll ist, primär auf Medikamente zu setzen, anstatt den Fokus auf nachhaltige, natürliche Präventionsmethoden zu legen.
Die Rolle der Lebensstiländerung
Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion sind nachweislich effektive Methoden, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Diese natürlichen Ansätze haben keine Nebenwirkungen und fördern das allgemeine Wohlbefinden. Initiativen und Programme, die solche gesunden Lebensgewohnheiten unterstützen, sollten daher Priorität haben.
Das „Gesundes Herz-Gesetz“ könnte in seiner aktuellen Form zu einseitig auf medikamentöse Prävention setzen und wichtige natürliche Ansätze vernachlässigen. Eine Rückbesinnung auf ganzheitliche, naturgemäße Methoden im Sinne von Kneipp, die in Präventionskursen und durch eine gesunde Lebensführung vermittelt werden, ist dringend erforderlich. So bleibt zu hoffen, dass die Diskussionen rund um das Gesetz zu einer ausgewogeneren und nachhaltigeren Lösung führen werden.