12. April 2023 - Angst essen Seele auf ist nicht von ungefähr der Titel eines Films von 1974, der sich mit Fremdenfeindlichkeit, sozialer Ausgrenzung und Mobbing beschäftigt. Es sind alltägliche Problemstellungen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, die uns Angst machen, flankiert von den großen Krisen unserer Zeit: Krankheit, Klimawandel, Krieg. Wir kommen kaum zur Ruhe, fühlen uns – zuletzt durch die Lockdowns – isoliert und allein gelassen.

Dass ein andauernder Angstzustand krank machen kann, zeigt sich in der Tatsache, dass etwa 17 Millionen Deutsche unter Angststörungen leiden und diese die Liste der häufigsten psychischen Erkrankungen anführen. Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, wie zum Beispiel generalisierte Angststörungen, Panikstörungen, Phobien und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Die Symptome können von Person zu Person variieren, aber gemeinsame Anzeichen können sein: ständige Sorge und Unruhe, Schlafstörungen, körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme, Herzrasen und Schweißausbrüche.

Was tun gegen Angst? 

Für Betroffene gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihre Ängste zu bekämpfen.

Suche dir Hilfe: Führe dir vor Augen, dass du nicht allein bist. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt haben ähnliche Probleme und es gibt viele Möglichkeiten, Hilfe zu finden. Suche dir Unterstützung bei einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe.

Identifiziere deine Ängste: Notiere dir Dinge, die dir Angst machen, und versuche, herauszufinden, woher diese Angst kommt. Wenn du weißt, was deine Ängste auslöst, kannst du besser damit umgehen.

Achte auf deine Gedanken: Unsere Gedanken können unsere Gefühle beeinflussen. Wenn du also negative Gedanken hast, kann es sein, dass du dich ängstlicher fühlst. Versuche daher, deine Gedanken zu beobachten und zu verändern, wenn sie unproduktiv sind. Fokussiere dich auf positive Dinge und suche nach Lösungen.

Nimm dir Zeit für Entspannung: Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder tiefe Atmung können dabei helfen, sich zu beruhigen und Stress abzubauen. Versuche regelmäßig, Zeit für Entspannung einzuplanen. Auch Bewegung hilft, insbesondere in der Natur.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine schnelle Lösung gibt, um eine Angststörung zu überwinden. Es erfordert Zeit, Geduld und Engagement, um erfolgreich zu sein.

Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel "Angst – wie man den Drachen zähmt" von Dr. Anna Paul, erschienen bei Natur und Medizin.