Ja, der Name Anthroposophische Medizin klingt schon etwas sperrig. Aber dahinter verbirgt sich ein ganz einfaches Konzept: Die Kombination von Verfahren der konventionellen Medizin mit wirksamen und etablierten Ansätzen aus der Komplementärmedizin. Schon Rudolf Steiner und Ita Wegman, die die Anthroposophische Medizin vor 100 Jahren entwickelt haben, haben klar gesagt: Es geht nicht gegen die Schulmedizin, sondern nur mit ihr. 

Konkret heißt das: Alle anthroposophischen Ärzt:innen haben ein normales Medizinstudium und eine Facharztausbildung abgeschlossen. Auf dieser Basis bilden sie sich in Anthroposophischer Medizin weiter. Dasselbe gilt für Pflegende und andere Gesundheitsberufe, die zuerst ihre grundständige Ausbildung abschließen und dann eine Weiterbildung machen.

 

Auch im medizinischen Alltag dominiert das Sowohl-als-auch: Alle Errungenschaften der modernen Medizin werden eingesetzt, von der Diagnostik bis zur Intensivmedizin. Dazu kommt aber noch etwas: ein individueller Blick auf den Menschen. Diese individuelle Perspektive prägt die Anthroposophische Medizin in Klinik, Praxis und Pflege. Dazu werden natürliche Arzneimittel, pflegerische Anwendungen sowie Bewegungs-, Kunst-, Massage- und Gesprächstherapien eingesetzt. Heute lebt Anthroposophische Medizin überall da, wo es Medizin gibt: in Praxen, Kliniken, Reha-Einrichtungen, in der Pflege und natürlich auch in Wissenschaft und Forschung.

 

Anthroposophische Medizin im Überblick

 

... wird heute in über 40 Ländern praktiziert und durch fortlaufende Forschung weiterentwickelt.

... ist in Deutschland seit 1976 im Arzneimittelgesetz gesetzlich verankert und im Sozialgesetzbuch V als „Besondere Therapierichtung“ anerkannt.

... ist selbstverständlicher Bestandteil des Gesundheitswesens: Die Kliniken sind Teil der Krankenhaus-Bedarfsplanung.

... wird von rund 1.300 anthroposophischen Ärzt:innen praktiziert, die Medizinstudium und Facharztausbildung durchlaufen und sich anschließend zertifiziert weiterbilden.

... ist in Deutschland durch 13 stationäre Einrichtungen vertreten, darunter Akut-, Fach- und Rehakliniken. Darüber hinaus gibt es ambulante Pflegedienste und über 200 heilpädagogische Einrichtungen.

... wird auf Versichertenkarte in der Praxis und im Krankenhaus erstattet. Für die Erstattung von Arzneimitteln und ergänzenden Therapien gelten besondere Regeln.

 

Weitere Infos online: www.damid.de