28. März 2023 - Wir sind mitten in der Fastenzeit. Viele meiner Kund:innen möchten diese Zeit für einen bewussten Umgang mit ihrer Ernährung nutzen. „Detox“ ist dabei das Schlüsselwort.

Aber was bedeutet das eigentlich, „Detox“? Aus dem Englischen übersetzt heißt es „Entgiften“. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, gepaart mit Enspannungsübungen und Bädern sollen beim Binden und anschließendem Ausscheiden von Schadstoffen aus dem Körper helfen. Die folgenden Tipps lassen sich gut umsetzen und sind auf jeden Fall ein guter Start ins Frühjahr.

Regenbogen auf dem Teller

Je mehr natürliche Farbe auf den Teller kommt, desto gesünder ist die Mahlzeit. Sekundäre Pflanzenstoffe sorgen für eine optimale Versorgung der Körperzellen und unterstützen das Immunsystem. Carotinoide sind in gelben, orangenen oder roten Gemüse- und Obstsorten wie Karotten, Zitronen oder roter Paprika enthalten. Grünes Gemüse, wie Brokkoli, Salate, Erbsen, Grünkohl oder Zucchini, enthalten viel Chlorophyll und unterstützen den Zellaufbau. Lycopin, ein Antioxidans, welches das Immunsystem unterstützt, kommt in rotem Obst und Gemüse vor, wie Tomaten, Hagebutten, Radischen und Kirschen. Wird die Pflanzennahrung noch dunkler, Richtung violett, wie rote Beete, Heidelbeeren und Pflaumen, kommen auch noch Anthocyanen ins Spiel. Anthocyanen gehören zu den kraftvollsten Antioxidantien der Natur und schützen unsere Zellen vor Alterung, Entartung und Krankheit.

Allesamt sind die Obst- und Gemüsesorten also ein Jungbrunnen für unseren Körper. Ein Extratipp ist der Bärlauch, der bald überall wächst und mit seinem feinen Laucharoma und viel Chlorophyll den Stoffwechsel nach dem langen Winter so richtig in Fahrt bringt.

Tees für Nieren und Leber

Für eine Frühjahrskur ist stilles Wasser definitiv das beste Getränk. Aber zwei bis drei Tassen Kräutertee über den Tag verteilt getrunken, können die Ausscheidung über die Nieren und die Entgiftung der Leber anregen. Es gibt eine Vielzahl an Teemischungen. Meine Empfehlung für die Frühjahrskur: ein Tee aus Birken- und Brennnesselblättern. Beide regen die Blase und Nieren an und das spürt man nach dem Trinken auch unmittelbar. Also am besten nicht direkt vor einer langen Auto- oder Zugfahrt trinken. Auch die Leber dankt es uns, wenn wir ihr unter die Arme greifen. Besonders geeignet dafür ist ein Tee aus Löwenzahnwurzel. Er schmeckt bitter und greift sehr belebend in unseren Stoffwechsel ein.

Basische Fußbäder

Ein weiterer Ansatz zum Entgiften im Frühjahr ist das „Basenfasten“. Stress und unachtsame Ernährungsgewohnheiten machen unsere Körperzellen „sauer“. Gemüse und basische Lebensmittel helfen von Innen das Säure-Base-Gleichgewicht wieder herzustellen. Nicht nur Nieren und Leber sind Entgiftungsorgane sondern auch die Haut mit ihrer sehr großen Fläche. Bewährt haben sich Fußbäder mit einem Basensalz. Mit einem allabentlichen viertelstündigen Bad wird das Säure-Base-Gleichgewicht über die Füße reguliert. Durch das zugesetze Basensalz wird das Wasser basisch. Über den Effekt der Osmose kommt es zu einer Entsäuerung der Zellen über die Haut.

„Darf ich Sie naturheilkundlich beraten?“

Bitterstoffe in Form von Tropfen oder Globuli sind eine gute Möglichkeit eine Frühjahrskur zu begleiten. Bitterstoffpflanzen sind gelber Enzian (Gentiana lutea), Wemut (Arthemisia absinthium) oder Löwenzahn (Taraxacum officinale).

Wer schreibt hier: Aus der Apotheke – die weil’s hilft! Kolumne mit Birgit Emde

Für Birgit Emde ist die Apotheke ein Ort, an dem Integrative Medizin gelebt werden kann. Neben der Behandlung von Beschwerden möchte sie das salutogene Potenzial des Menschen stärken, das heißt die Selbstheilungskräfte unterstützen und damit vorbeugend wirksam sein. Das macht sie, wann immer möglich und gewünscht, wenn eine ärztliche Verordnung (Rezept) eingereicht wird oder Menschen mit Beschwerden oder einer Erkrankung direkt zu ihr kommen. 

Birgit Emde ist Apothekerin für Anthroposophische Pharmazie und arbeitet in einer Apotheke. Außerdem hält sie Vorträge und ist Fachbuchautorin. Ihr aktuelles Buch "Anthroposophische Arzneimittel-Beratungsempfehlungen für die Selbstmedikation" ist zusammen mit Juliane Riedel in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart erschienen. Hier finden Sie weitere Veröffentlichungen von Birgit Emde.

Seit März 2021 schreibt Birgit Emde monatlich für weil’s hilft! über ihre Erfahrungen und Fragen in ihrem Apothekenalltag. Sollten auch Sie eine Frage an Birgit Emde haben, melden sie sich gerne unter:
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