3 Fragen an … Alexandra Nau

02. Mai 2023 - Alexandra Nau ist Heilpraktikerin und Chiropraktikerin. Ihr Ziel bei jeder Behandlung ist es, Krankheitsursachen zu finden und zu kurieren und nicht nur Symptome zu unterdrücken. Ebenso wie weil‘s hilft! setzt sie sich für die ganzheitliche Medizin ein. Ihr Motto in ihrer Praxis und im Biochemischen Verein, dem sie vorsitzt, ist: Schulmedizin und Naturmedizin gemeinsam. Denn beides kann sehr gut miteinander agieren. Obwohl sie bereits viele Mediziner:innen kennt, die ihre Patient:innen auf Naturmedizin, auf Heilpraktiker:innen, hinweisen, wünscht sie sich noch viel mehr Ärzt:innen, die sich – im Interesse ihrer Patient:innen – mit Heilpraktiker:innen verbinden und dass ein regelmäßiger Austausch entsteht. Alexandras ultimativer Gesundheitstipp ist: qualitativ guter und ausreichender Schlaf kombiniert mit Bewegung, Sport und gesunder Ernährung – das hält gesund, das macht gesund.

1. Frau Nau, Sie sind 1. Vorsitzende des Biochemischen Vereins Neviges e. V.. Bio-Chemie, das klingt fast nach einem Widerspruch. Was verbirgt sich hinter dem Namen?

Richtig, ich bin seit fünf Jahren erste Vorsitzende des Biochemischen Vereins Neviges.

Biochemie hört sich tatsächlich erst mal nicht so an, als würde da etwas Natürliches, etwas Naturheilkundliches dahinterstecken. Das Konzept der Biochemie begründete Dr. med. Wilhelm H. Schüßler 1873. Von den sogenannten „Schüssler Salzen“ haben viele schon mal gehört und das alternativmedizinisches Naturheilverfahren auch selbst schon angewendet. Gerade für Kinder eignet sich die Therapie gut. Die Salze wirken sanft und sind vielseitig als Alternative zur oder Begleitung der klassischen Medizin einsetzbar.

Unser Verein befasst sich mit eben diesen Mineralsalzen. Wir treffen uns einmal im Monat zu Vorträgen, Workshops, aber auch zu Kräuterwanderungen, Fermentationskursen etc. Mitglieder sowie Interessierte an ganzheitlicher Medizin können dabei mehr über mögliche Ursachen diverser Erkrankungen und Symptome lernen. Unsere Vorträge thematisieren aber nicht nur Schüssler Salze, sondern nehmen auch die Orthomolekulare Medizin mit in den Fokus, die Phytotherapie, Ernährung, Bewegung, Atmung und vieles mehr.

2. Was macht Schüssler Salze Ihrer Meinung nach so besonders? Wo ist der Unterschied zu homöopathischen Mitteln?

Schüssler Salze sind nebenwirkungsfrei und können daher in jeder Altersstufe eingesetzt werden – auch bei Säuglingen. Das macht sie so besonders.

Wichtig bei der Anwendung ist es, zu verinnerlichen, dass Schüssler Salze keine Nährstoffe oder Mineralien zuführen, sondern die Zellen aufnahmefähiger und zugänglicher machen für den jeweiligen Mineralstoff*.

Die Mineralsalze nach Dr. Schüssler sollten, wie alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel etc., entsprechend der Ursache ausgewählt werden. Wählt man die Salze nach dem Symptom aus, werden sie kaum einen Effekt erzielen. Eine Behandlung sollte immer ursachenbezogen sein und nicht symptomatisch. Aufgrund dieses Anwendungsfehlers scheitern einige an der Wirkung der Salze und erklären sie für unwirksam. Am besten ermittelt man mit einem erfahrenen Therapeuten Krankheitsursachen und setzt die Schüssler Salze entsprechend ein.

Auch in der klassischen Homöopathie werden die Mittel anhand der Ursache ausgewählt. Sie arbeitet nach dem Ähnlichkeitsprinzip – eine Substanz, die bei Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, kann ähnliche Symptome bei Kranken erzeugen und so zur Besserung und Gesundung verhelfen. Homöopathische Mittel geben in der Regel einen Reiz zur Regulation. In der Allopathie gilt das Prinzip, dass man allopathische Präparate einsetzt, die gegen etwas wirken – gegen Fieber, gegen Schmerzen, gegen Schnupfen – in der Homöopathie macht man das eben genau andersherum.

3. Bei welchen Erkrankungen wenden Sie Schüssler Salze in Ihrer Naturheilpraxis an?

Ich setze Schüssler Salze nicht standardmäßig in der Praxis ein, sondern arbeite viel im orthomolekularen Bereich und phytotherapeutisch. Schüssler Salze benutze ich vor allem bei Kindern sehr gerne. Vor allem dann, wenn es um Wachstumsschmerzen geht, um Infektanfälligkeit, Zahnungsbeschwerden, Stoffwechselanregung und Entgiftung des Körpers. In den Vorträgen, die ich für den Biochemischen Verein halte, erwähne ich Schüssler Salze immer, so dass sich die Zuhörer:innen selbst aussuchen können, womit sie arbeiten möchten.

Es freut mich, wenn ich im Praxisalltag immer wieder höre, wie gut die Behandlung mit Schüssler Salzen angeschlagen und geholfen hat. Gerade bei Kindern finde ich es immer wieder faszinierend, wie gut sie mit den Schüssler Salzen zurechtkommen und wie schnell sich Effekte erzielen lassen. Kinder sind so unvoreingenommen und nehmen Schüssler Salze in der Regel auch sehr gerne ein. Mein Sohn, der heute 17 Jahre alt ist, ist mit Schüssler Salzen aufgewachsen. Mittlerweile weiß er selbst, wann er welche Mineralsalze einnehmen kann. Das finde ich sehr schön.

*Mineralstoffe werden die zwölf Schüssler Salze und die 15 Ergänzungssalze genannt. Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe, die der Körper nur in kleinen Mengen benötigt, wie Kalzium, Magnesium, Phosphor oder Natrium. Sie sind lebensnotwendig und werden zum Knochenaufbau benötigt, für die Blutgerinnung, für die Interaktion zwischen Muskulatur und Nerven, für den Zahnaufbau u.v.m. In der Regel nimmt man sie über die Nahrung auf.

Mehr über Alexandra Nau erfährst du auf ihrer Website. Informationen über den Biochemischen Verein Neviges e. V. findest du hier. "Alex und Alex", Alexandra Naus ganzheitlichen Podcast kannst du auf Spotify oder Google Podcasts hören.