30. August 2022 - Weltweit wird nach wirksamen Mitteln zur Behandlung von Covid-19 gesucht. Besonders wünschenswert ist die Entwicklung wirksamer Therapien auf der Grundlage bereits erprobter, sicherer und kostengünstiger Verbindungen. Eine Kombinationstherapie aus sechs bereits bekannten Wirkstoffen könnte in Zukunft nicht nur schwere Verläufe von Covid-19 verhindern, sondern auch präventiv gegen Infektionskrankheiten zum Einsatz kommen. Der vielversprechende Ansatz, über den Professorin Monika Mazik von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg im Fachjournal ChemMedChem berichtet, basiert auf einem Pflanzenstoff, der als Rutin bezeichnet wird.

Rutin ist ein Flavonoid, das viele Pflanzen bilden, um sich vor UV-Stahlen zu schützen. Der sekundäre Pflanzenstoff steckt vor allem in Blüten, Blättern und Pflanzenstängeln. Es ist auch in Buchweizen, Rhabarber, Äpfeln, Zwiebeln, Tee, Spargel, Zitrusfrüchten wie Orange, Grapefruit, Zitrone und Limette sowie Beeren wie Cranberry enthalten. Der Pflanzenwirkstoff wurde bereits als Substanz mit einem sehr breiten pharmakologischen Wirkungsspektrum identifiziert. "Zu den zahlreichen bisher berichteten vorteilhaften Wirkungen gehören unter anderem antibakterielle, antimikrobielle, entzündungshemmende, antiallergische, analgetische, antioxidative und antidiabetische Eigenschaften. Besonders hervorzuheben ist, dass Rutin auch eine breite antivirale Aktivität gegen eine Vielzahl von Viren, einschließlich des Influenzavirus und des Hepatitis-C-Virus, aufweist", schreibt die Chemikerin dazu.

Die Kombination macht's

Neben Rutin beinhaltet diese Therapie die Verwendung von Acetylsalicylsäure (ACC), Vitamin C und Vitamin D3, die zusammen mit Calcium und Magnesium verabreicht werden sollten. Einige Beobachtungen und Erfahrungen würden bereits auf eine gute Wirkung dieser Kombinationstherapie hinweisen, insbesondere in den frühen Stadien der Infektion, schreibt Mazik. "Von besonderem Vorteil ist, dass Rutin das Potenzial hat, verschiedene Stadien des Viruslebenszyklus zu hemmen. Aufgrund seiner bekannten vielfältigen antiinfektiösen Eigenschaften bietet Rutin eine Grundlage zur Bekämpfung einer SARS-CoV-2-Infektion sowie verschiedener viraler und bakterieller Co-Infektionen, die bei Patienten beobachtet wurden. In diesem Zusammenhang spielt auch der Einsatz der anderen Therapiekomponenten eine sehr wichtige Rolle."

"Die bemerkenswerte Wirksamkeit des Flavonoids gegenüber einer ganzen Reihe von bakteriellen und viralen Erregern sowie die zahlreichen Literaturhinweise auf die positiven, synergistischen Auswirkungen auch der anderen fünf Komponenten bezüglich des Verlaufs von SARS-CoV-2-Infektionen machen diese einfache Kombinationstherapie zu einem vielversprechenden und attraktiven Therapieansatz für SARS-CoV-2-Infektionen", wird die Chemieprofessorin in einer Mitteilung der Universität zitiert. Im nächsten Schritt soll demnach in gut konzipierten klinischen Studien sowohl die therapeutische als auch prophylaktische Wirksamkeit des entwickelten Ansatzes detailliert validiert werden. 

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