4. Januar 2022 - Apfelschnitze oder Kekse? Treppe oder Fahrstuhl? Sportliche Betätigung und gesunde Ernährung sind nicht nur individuelle Entscheidungen, sondern werden auch von Familienmitgliedern, Freundes- und Nachbarschaftskreisen beeinflusst. Über die Rolle von Arbeitskolleg:innen, die einen weiteren wichtigen zwischenmenschlichen Einfluss darstellen, ist jedoch wenig bekannt. Zwei Forscherinnen der Universitäten Köln und Utrecht haben deshalb untersucht, ob und wie sich das Essverhalten von Kollegen und Kolleginnen auf das eigene Essverhalten auswirkt. Dafür analysierte das Forschungsduo die Daten von 4345 Beschäftigten aus 402 Teams, die in verschiedenen 113 Unternehmen arbeiten. "Unsere Studie hat gezeigt, dass Mitarbeiter eher bereit sind, Obst und Gemüse zu essen und sich körperlich zu betätigen, wenn ihre Kollegen einen gesunden Lebensstil fördern“, sagte Professorin Dr. Lea Ellwardt vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der Universität zu Köln laut einer Mitteilung der Uni. 

Wenn jedoch ein Kollege viel Sport treibt, veranlasst dies die anderen nicht, es ihm gleichzutun. Was die körperliche Betätigung betrifft, so hat die ausdrückliche Ermutigung zwar einen positiven Effekt, aber die Mitarbeitenden neigen nicht dazu, ihr Verhalten an dem anderer, körperlich aktiverer Kolleg*innen zu orientieren. "Eine Erklärung für unser negatives Ergebnis könnte sein, dass körperliche Aktivität typischerweise außerhalb der Arbeitszeit stattfindet, wo sie für die Kollegen kaum sichtbar ist", so Ellwardt. Menschen essen am Arbeitsplatz oft gemeinsam, während körperliche Aktivität privat stattfindet und der soziale Einfluss daher geringer ist.

Die Studie berücksichtigt sowohl die Ermutigung durch die Kolleg:innen als auch deren tatsächliches Verhalten. Dabei befasst sie sich mit der verhaltensspezifischen Ermutigung und nicht mit allgemeiner sozialer Unterstützung und mit Verhaltensweisen außerhalb des Arbeitsplatzes. 

Professorin Ellwardt und ihre Kollegin Anne van der Put von der Abteilung für Soziologie der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Utrecht kommen zu dem Schluss, dass die Ermutigung durch den Kollegenkreis und das eigene gesunde Verhalten insgesamt dazu beitragen können, eine Gesundheitskultur am Arbeitsplatz zu schaffen und alle Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, gesunde Entscheidungen zu treffen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachjournal "BMC Public Health" veröffentlicht. 

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