Der Saft aus Aroniabeeren tötet Viren. Das haben Forscher im Laborversuch herausgefunden. Für ihre Untersuchung testeten Forscher*innen des Instituts für Molekular Virologie am Universitätsklinikum Ulm wie ausgewählte pflanzliche Lebensmittel auf verschiedene Viren wirkten, darunter auch Sars-CoV-2. Neben Aroniasaft wurden auch die Wirkungen von Granatapfelsaft, Holunderbeerensaft und Grünem Tee auf die Krankheitserreger im Reagenzglas untersucht. Bei ihrer Auswahl bezogen sich die Forschenden auf bereits vorhandene Erkenntnisse oder Hinweise zur antiviralen Wirkung dieser Lebensmittel. Alle vier untersuchten Lebensmittel erwiesen sich sowohl gegen Sars-CoV-2 als auch gegen Grippeviren als wirksam. Am aggressivsten zeigte sich der Saft aus Aroniabeeren.

Da jüngste Studien nahelegen, dass das Gurgeln mit handelsüblichen Mundspülungen sowohl das Ausbreitungs- als auch das Infektionsrisiko von Coronaviren senken, ist es denkbar, dass auch das Gurgeln mit pflanzlichen Lebensmitteln Effekte dieser Art haben. Zudem seien Naturstoffe mit einer antiviralen Breitbandaktivität äußerst nützlich, um die Ausbreitung von Atemwegsviren in der Bevölkerung zu verringern, da sie kostengünstig und schnell einsetzbar seien, begründen die Forschenden ihr Vorgehen in einem veröffentlichten Reprint.

Erst spülen, dann gurgeln und schließlich schlucken

Dem stimmt auch der Arzt und Wissenschaftler Professor Bernhard Uehleke, der nicht an der Studie beteiligt war, zu. Aus den Ergebnissen der Laboruntersuchungen ergebe sich eine Plausibilität für die Anwendung, erklärt das ehemalige Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Phytotherapie im Gespräch mit "weils hilft!". Die virenhemmenden und virentötenden Eigenschaften der pflanzlichen Lebensmittel könnten sich lokal im Mund- und Rachenraum des Menschen zeigen. "Erst spült man mit dem Saft gründlich den Mund, dann gurgelt man damit und schließlich schluckt man den Saft. Denkbar ist, dass so einerseits die Kontaktstellen im Mund- und Rachenraum, an die das Virus andockt, geblockt sind und andererseits ein Großteil der Viren getötet werden", erklärt Uehleke.

Unklar ist, wie lange diese Effekte anhalten könnten. Denkbar wäre ein bis zwei Stunden, mutmaßt der Experte. Mindestens aber so lange, wie das leicht pelzig-zusammenziehende Gefühl, das durch die Gerbstoffe entsteht, auf der Mundschleimhaut spürbar sei. Grundsätzlich könne man mehrfach am Tag mit Saft oder Grünem Tee, der mindestens vier Minuten ziehen sollte, spülen und gurgeln. Sinnvoll ist das vor oder nach dem Einkaufen, einer Fahrt im Bus oder Kontakten am Arbeitsplatz. Besonders gefährdete Personengruppen wie Erzieher, Lehrer oder das gesamte Gesundheitspersonal könnten Aroniasaft sogar noch häufiger einsetzen, da er als Lebensmittel problemlos vertragen werde und zudem eine Reihe von gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen bereithält.

Vorteile der natürlichen Mittel

Gegenüber handelsüblichen Mundspülungen haben die pflanzlichen Säfte und auch der Grüne Tee einen wesentlichen Vorteil: Sie können geschluckt werden. Das könnte vor allem für Menschen, deren Magensäure nicht ausreicht oder deren Produktion durch Medikamente geblockt wird, von Bedeutung sein. Denkbar ist nämlich, dass ohne Magensäure Viren den Magen-Darm-Trakt erreichen, sich dort vermehren und eine Infektion auslösen. “Verschiedene Studien geben Hinweise darauf, dass die Einnahme von Magensäure-Blockern zu einer Erhöhung des Risikos eines schweren Covid-19-Verlaufs führt”, erklärt Uehleke. Betroffene sollten deshalb öfter und mehr Aroniasaft zu sich nehmen, so der Rat des Experten.

Der Naturheilkunde-Experte fordert zudem Forschende weltweit auf, die ersten Ergebnisse der Laboruntersuchungen durch weitere Untersuchungen zu bestätigen und schnellstmöglich Studien an Menschen zu beginnen.

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