23. Juni 2022 - Wenn ein Kind fällt und sich dabei wehtut, dann wird es in den Arm genommen, beruhigt und auf die schmerzende Stelle wird entweder gepustet oder darüber gestreichelt. All das tröstet - nicht nur bei Kindern. In der modernen Gesellschaft werden Berührungen jedoch mehr und mehr zur Mangelware. Dabei ist bereits wissenschaftlich bewiesen, dass durch Massagen Schmerzen gelindert oder sogar gestillt, Stress abgebaut und Entspannungszustände gefördert werden können.  

Eine dieser Studien beschäftigte sich mit den Wirkungen der rhythmischen Massage bei Regelschmerzen und Menstruationsbeschwerden. Bei der rhythmischen Massage handelt es sich um eine Massagetechnik, die in den 1920er Jahren von der anthroposophischen Ärztin Ita Wegman entwickelt wurde. Sie leitet sich zwar von der klassisch-schwedischen Massage ab, ist aber im Vergleich mit dieser eher durch spezifische Rhythmen und kreisförmige Massagebewegungen geprägt.  

Das Ziel: Mit rhythmischer Massage sollen nicht nur körperliche Beschwerden angesprochen werden, sondern auch positive Effekte auf die Stimmung und die Selbstheilungskräfte des Behandelten erzielt werden. 

 

Drei Gruppen von Frauen  

Für die Untersuchung konnten insgesamt 60 Frauen zwischen 16 und 46 Jahren mit wiederkehrenden Regelschmerzen gewonnen werden. Diese wurden zufällig in drei Gruppen aufgeteilt. Über einen Gesamtzeitraum von zwölf Wochen erhielten 23 Frauen in der ersten Gruppe einmal pro Woche eine rhythmische Massageeinheit von 30 bis 45 Minuten, gefolgt von einer 15- bis 20-minütigen Ruhephase. 20 Teilnehmerinnen in der zweiten Gruppe wurden in der Herzratenvariabilität (HRV)-Biofeedbackbehandlung geschult und führten diese dann selbst zu Hause aus. Insgesamt nahmen die Patientinnen jeweils an bis zu 5 Sitzungen zur Intensivierung der erlernten Therapie teil. Die restlichen 17 Patientinnen in der Kontrollgruppe behielten die von Ihnen üblicherweise angewendeten Maßnahmen zur Linderung ihrer Menstruationsbeschwerden mit Schmerzmitteleinnahme beziehungsweise leichtem körperlichem Training oder Wärme bei. 

Durch die Studie konnten erste positive Tendenzen hinsichtlich Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität bei Patientinnen mit wiederkehrenden Menstruationsschmerzen durch wöchentliche Anwendung der rhythmischen Massage gezeigt werden. Es stellte sich zudem ein leichter Vorteil dieser Behandlungsform gegenüber der HRV-Biofeedback-Therapie dar.  

Hier findest du mehr Details zur Studie, die von unserem Bündnispartner, der Carstens-Stiftung, mitfinanziert und deren Ergebnisse 2019 veröffentlicht wurden.