Franziska Rubin, vielen bekannt aus verschiedenen TV-Formaten rund um Gesundheit hat sich unseren 3 Fragen an... gestellt. Denn gerade ist ihr neues Buch erschienen. In "Die bessere Medizin für Frauen" geht es darum, dass Frauen oft anders krank sind als Männer und auch oft von anderen Symptomen betroffen sind. Dennoch stehen bei der Erforschung und Entwicklung Männer im Vordergrund. Wir haben Dr. Franziska Rubin dazu befragt:

 

1. „Die bessere Medizin für Frauen“ – wie ist die Idee zu Ihrem neuen Buch entstanden?

In diesem Jahr ist, glaube ich, durch Corona befeuert, so einiges mehr berichtet worden über die Ungerechtigkeiten oder mangelnde Gleichberechtigung von Frauen. Da lag es nahe, mal zu schauen, wie es denn so in der Medizin ist. Leider geht es da ebenfalls ungerecht zu. Frauen werden in Wissenschaft und Forschung bei der Entwicklung neuer Verfahren oder Medikamente häufig nicht berücksichtigt. Im Grunde beginnt es schon beim Einsatz männlicher Zellkulturen oder männlicher Versuchstiere und setzt sich dann in der Klinik fort, wo Mensch gleich Mann betrachtet wird. Die Nichtbeachtung des Geschlechtes schadet dann am Ende besonders den Frauen aber auch den Männern.

 

2. Was sind für Sie die erstaunlichsten Erkenntnisse?

Das Herz ist wohl am besten untersucht hinsichtlich Genderunterschieden und da wird deutlich: Wow, Frauenherzen schlagen anders als Männerherzen, die Reizleitung ist anders, der Aufbau, die Größe. Doch damit nicht genug, Frauen haben häufig unspezifische Symptome, die auch die Ärzte nicht gut kennen, sie rufen später den Notarzt, werden aber auch in der Klinik seltener gleich in die kardiologische Abteilung gebracht. Dann funktioniert das Belastungs-EKG bei Frauen schlechter, das Herzecho hingegen besser, die Medikamente haben mehr Nebenwirkungen, Frauen gehen seltener in die Reha, denken, sie werden zu Hause gebraucht. Das alles führt dann zu einer höheren Sterblichkeit als bei Männern in der gleichen Situation. Es war dann sehr aufwendig, weltweit zu recherchieren, was man über all die anderen Erkrankungen weiß aber ein echter Augenöffner.

 

3. Welche Veränderungen würden Sie sich für die Gesundheitspolitik in Deutschland wünschen?

Es ist so wichtig, dass wir mehr Aufmerksamkeit und Geld investieren in die Erforschung der Unterschiede der Geschlechter. Was erforscht und bekannt ist, muss gelehrt werden. Das könnte vielen Menschen viel Kummer ersparen und gehört sich eigentlich so.

Außerdem finde ich natürlich, dass die Anerkennung der komplementären Medizin als Schwester unserer Hochschulmedizin wichtig wäre für Patienten, Ärzte und das Gesundheitssystem. Insbesondere unsere europäische Naturheilkunde birgt soviel Schätze, sodass Menschen wirklich gesund werden und bleiben, die Ärzte haben mehr Handlungsoptionen, der Patient ist empowert, macht also gerne mit und billiger ist es auch noch.

Mehr über Dr. Franziska Rubin ist hier zu finden. "Die bessere Medizin für Frauen" ist bei Droemer Knaur für circa 20,-€ erschienen.

 

Fotocredit Beitragsbild: Susanne Schramke