12. September 2023 - Kopfschmerzen sind nicht nur unangenehm, sie können auch stark den Alltag von Betroffenen einschränken. Für die meisten von uns sind sie vorübergehend und verschwinden oft schon am nächsten Tag. Doch für Menschen, die unter Migräne leiden, sind Kopfschmerzen ein andauerndes, quälendes Problem.

Laut Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) treten in Deutschland täglich rund 350.000 Migräneanfälle auf. Aus diesem Grund haben Selbsthilfegruppen, Schmerzforscher und Ärzte den "Europäischen Kopfschmerz- und Migränetag" ins Leben gerufen. Dieser findet am 12. September statt und hat das Ziel, die Öffentlichkeit über Migräne aufzuklären und Betroffenen Hilfestellung anzubieten. Der Tag wird von der European Migraine & Headache Alliance organisiert, einer Vereinigung von Patientenorganisationen, die sich dem Kampf gegen Migräne und Kopfschmerzen verschrieben haben.

Migräne ist mehr als nur ein starker Kopfschmerz

Typische Symptome sind einseitige, pulsierende Schmerzen, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Licht- sowie Lärmempfindlichkeit. Die Schmerzen sind so intensiv, dass sie die Alltagsaktivitäten erheblich beeinträchtigen können. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Migräne angemessen zu behandeln, um den Leidensdruck der Betroffenen zu lindern. In leichteren Fällen können Schmerzmittel (Analgetika) und Arzneien gegen Übelkeit (Antiemetika) Erleichterung verschaffen. Bei schweren Migräneattacken sind spezielle Migräne-Medikamente (Triptane) empfehlenswert.

Nicht-medikamentöse Bekämpfung von Kopfschmerz

Es gibt auch einige Hausmittel die bei Kopfschmerzen helfen können, ohne dass sofort zu Medikamenten gegriffen werden muss.

  • Schläfenmassage: Mit Zeige- und Mittelfinger mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen einige Minuten lang die Schläfen massieren.
  • Kälteschock: Eiswürfel oder Kühlpads eine Minute auf Stirn, Schläfen oder Nacken legen. Drei Minuten Pause und wieder Kälte. Das Ganze so lange wiederholen, bis der Effekt eintritt.
  • Sauerstoff: Das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf einen geringen Sauerstoffanteil im Blut. Abhilfe kann bewusstes, tiefes Atmen schaffen.
  • Koffein und Vitamin C: Eine Tasse Kaffee oder Espresso mit einem Teelöffel Zitronensaft trinken. Die Kombination aus Koffein und Vitamin C hemmen im Gehirn sogenannte Prostaglandine, die Schmerznerven reizen.
  • Unterarmbad: Auch aus der Kneippscheen Schule gibt es ein Rezept. Für ein Unterarmbad Kaltwasser ins Waschbecken laufen lassen und die Unterarme für etwa 30 Sekunden darin eintauchen. Das Bad regt den Kreislauf und damit auch die Durchblutung im Kopf an.
  • Bewegung: Ein Spaziergang an der frischen Luft kann wahre Wunder wirken. Er vertreibt Verspannungen, macht den Kopf frei und versorgt das Gehirn mit Sauerstoff.
  • Trinken: Das Gehirn besteht zu gut 70 Prozent aus Wasser. Schon eine kleine Menge Flüssigkeitsverlust stören die Konzentration und der Kopf kann anfangen zu schmerzen. Mineralwasser mit Magnesium hilft, den Wassermangel auszugleichen.

Weitere Informationen und ein Webinar für Betroffene

Menschen, die nach weiteren Informationen zum Thema Kopfschmerz und Migräne suchen, können sich an verschiedene Ansprechpartner wenden. Dazu gehören die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), das Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz und die MigräneLiga Deutschland. Diese Organisationen stehen bereit, um Betroffenen zu helfen und ihnen Unterstützung und Aufklärung anzubieten.

Dei DMKG veranstaltet auch heute in Kooperation mit der MigräneLiga e.V. Deutschland und dem Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen (CSG) e.V. ein Webinar: „Doppelt betroffen: Wissen für Patienten mit Migräne und Clusterkopfschmerz“. Hier geht’s zur Anmeldung.

Tipps aus der Apotheke von unserer Kolumnistin Birgit Emde findet ihr hier: Kopfschmerzen ganzheitlich behandeln.

Eine Broschüre zum Thema von Andreas Rivoir findet ihr hier: Migräne

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