15. Juni 2022 – Endlich ist er da, der Sommer. Aber die Mücken lieben die Wärme ebenso und wir haben das Nachsehen. In den letzten zwei Wochen habe ich wieder die unterschiedlichsten Insektenstiche in der Apotheke gezeigt bekommen mit allem was dazu gehört: Juckreiz, Brennen, Schwellungen und aufgekratzte Haut. Gut zu wissen, dass für diese Beschwerden tolle Heilpflanzen wachsen und als Arzneimittel zur Verfügung stehen.

 

Problem erkennen 

Der Arm der Frau, die mir gegenübersteht ist geschwollen. An einer Stelle ist ein Stich zu sehen und die Haut ist gerötet. Sie erzählt mir, dass es ein ganz kleines Insekt war, das zugestochen, ja fast zugebissen hat. Zwei Stunden später steht eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter vor mir. Das Mädchen hat sich die Beine aufgekratzt, da sie so viele Mücken gestochen haben.

Was kann man hier also beratend tun?

 

Wunderpflanze Arnika

Ich empfehle gerne bei Insektenstichen aller Art Gele, Salben oder Essenzen die Arnika enthalten. Die großartige Heilpflanze wirkt in die Tiefe der Hautschichten, regt dort die Regeneration an und wirkt abschwellend. Zusammen mit einer weiteren Heilpflanze, der kleinen Bennnessel, wird der Brennschmerz gelindert. Der Frau mit dem geschwollenen Arm empfehle ich feuchte Umschläge mit einer verdünnten Essenz dieser beiden Heilpflanzen. Sobald die Schwellung zurückgegangen ist, soll sie ein entsprechendes Gel mehrmals täglich auftragen. Gut zu wissen, dass Arnika und Brennnessel auch bei Sonnenbrand und Verbrennungen super Ersthelfer sind. 

Arnika wächst hoch in den Bergen und blüht im Hochsommer mit gelben Blüten. Sie ist eine empfindliche Pflanze und gilt deshalb auch als geschützt. Aber ihre Heilkraft ist den Menschen in den Bergregionen schon seit langer Zeit bekannt.

 

Die Ringelblume 

Das kleine Mädchen mit den aufgekratzten Beinen benötigt natürlich auch erst einmal etwas gegen den Juckreiz. Hier gehören Arnika und Brennnessel zur ersten Wahl. Aber was hilft ihr zur Heilung der aufgekratzten Mückenstiche? Heilpflanze Nummer eins bei Wunden und Entzündungen der Haut ist die Ringelblume, auch Calendula genannt. Die gelbe Blume lässt sich sehr gut auch im eigenen Garten anbauen und es ist gar nicht so schwer, eine Ringelblumensalbe herzustellen oder eine alkoholische Calendula Essenz. Bei frisch aufgekratzten Insektenstichen empfehle ich, die betroffenen Stellen mit einer verdünnten Calendula Essenz abzutupfen. So wird die wunde Haut gereinigt und die eigene Wundheilung optimal angeregt. Im weiteren Verlauf eignet sich eine Salbe oder Creme, die Ringelblumenauszüge enthält. Sie wirkt gegen erneute Entzündungen und unterstützt die neuen Hautzellen.

Mein Fazit für den Sommer: Calendula im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen und immer als Salbe oder Essenz in der Hausapotheke griffbereit haben. 

 

Wer schreibt hier: Aus der Apotheke – die weil’s hilft! Kolumne mit Birgit Emde

Für Birgit Emde ist die Apotheke ein Ort, an dem Integrative Medizin gelebt werden kann. Neben der Behandlung von Beschwerden möchte sie das salutogene Potenzial des Menschen stärken, das heißt die Selbstheilungskräfte unterstützen und damit vorbeugend wirksam sein. Das macht sie, wann immer möglich und gewünscht, wenn eine ärztliche Verordnung (Rezept) eingereicht wird oder Menschen mit Beschwerden oder einer Erkrankung direkt zu ihr kommen. 

Birgit Emde ist Apothekerin für Anthroposophische Pharmazie und arbeitet in einer Apotheke. Außerdem hält sie Vorträge und ist Fachbuchautorin. Ihr aktuelles Buch „Anthroposophische Arzneimittel-Beratungsempfehlungen für die Selbstmedikation“ ist zusammen mit Juliane Riedel in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart erschienen. Hier finden Sie weitere Veröffentlichungen von Birgit Emde.

Seit März 2021 schreibt Birgit Emde monatlich für weil’s hilft! über ihre Erfahrungen und Fragen in ihrem Apothekenalltag. Sollten auch Sie eine Frage an Birgit Emde haben, melden sie sich gerne unter:
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