22. März 2022 – Im März denkt man, die Erkältungszeit sei vorbei. Aber bei den aktuellen Temperaturen mit eisigem Ostwind in weiten Teilen des Landes ist es immer noch sinnvoll und ratsam, das Immunsystem zu stärken. In der Apotheke wird nach wie vor danach gefragt, natürlich auch bedingt durch die weiter steigenden Coronazahlen.

 

Problem erkennen 

Zwei klassische Situationen prägen momentan meinen Beratungsalltag: zum einen sind es Menschen, die häufiger als sonst unter Lippenherpes leiden. Andere möchten ihr Immunsystem stärken, um für oder gegen eine Coronainfektion gewappnet zu sein. Was hat denn Lippenherpes mit dem Immunsystem zu tun? Das werde ich häufig gefragt, wenn ich darauf hinweise, neben einer lokalen Salbe gegen die Lippenbläschen auch innerlich die Abwehrkräfte zu stärken.

 

Herpes und Immunsystem

Der Ausbruch einer Infektion der Lippen durch Herpesviren hat häufig mit einem geschwächten Immunsystem zu tun, das in diesem Fall keine ausreichende Kraft hat, die Viren abzuwehren. Deshalb ist es ratsam, neben dem Auftragen von Herpescremes noch etwas für die Abwehrkräfte zu tun. Übrigens gibt es auch Herpescremes mit natürlichen Substanzen, wie beispielsweise der Melisse. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Nahrungsergänzungsmittel Zink, Selen, Vitamin C und Vitamin D. Einen besonderen Stellenwert hat in den letzten Jahren die Aminisäure L-Lysin eingenommen. Sie spielt bei der Wundheilung und Zellteilung eine wichtige Rolle. Aber auch das Immunsystem wird unterstützt und Viren können besser abgewehrt werden. Man hat festgestellt, dass eine höhere L-Lysin Konzentration das Wachstum der Herpes-Simplex-Viren verringert.

 

Das Immunsystem stärken gegen Infektionen

Was kann man also tun, wenn Freunde und Familie sich in Quarantäne befinden und man sich stärken will? Das sind die Fragen, die gerade häufig an mich gestellt werden. Für ein stabiles Immunsystem sind ausreichender und reglemäßiger Schlaf sehr wichtig. Jede durchfeierte Nacht schwächt die Abwehrkräfte sofort. Ausserdem sollen die Füße stets warm sein. Ist das nicht der Fall, kann man mit Fußbädern nachhelfen. Warme Füße wirken sich auf die gesunde Durchblutung von Schleimhaut in der Nase und im Rachen aus. So ist die örtliche Immunabwehr dort immer bereit und im Einsatz. Ist eine ausgewogene Ernährung gerade nicht möglich oder einfach nicht üblich, sind die Nahrungsergänzungsmittel Vitamin C, D, Zink und Selen eine gute Unterstützung. Hierfür stehen auch natürliche Präparate, Säfte oder Elixiere zur Verfügung.  Auch mit dem Schüßlersalz 3 (Ferrum phosphoricum) kann man sich stärken oder mit Meteoreisen. Dieses Anthroposophische Arzneimittel hat sich zur Unterstützung vor, während und auch nach einer Infektionserkrankung bewährt. 

 

Wassertherapie

So richtig beliebt sind die Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems nicht, wenn ich dazu rate, morgens kalt und warm abwechselnd zu duschen. Aber es gibt immer wieder Menschen, die das lieben. Und so kann jeder selbst seinen Weg für das eigene Immunsystem finden: Ob mit einem Sanddornelixier, Meteoreisen, Vitaminen, Fußbädern oder Wechselduschen. Aber gut schlafen sollten wir alle. 

 

 

Wer schreibt hier: Aus der Apotheke – die weil’s hilft! Kolumne mit Birgit Emde

Für Birgit Emde ist die Apotheke ein Ort, an dem Integrative Medizin gelebt werden kann. Neben der Behandlung von Beschwerden möchte sie das salutogene Potenzial des Menschen stärken, das heißt die Selbstheilungskräfte unterstützen und damit vorbeugend wirksam sein. Das macht sie, wann immer möglich und gewünscht, wenn eine ärztliche Verordnung (Rezept) eingereicht wird oder Menschen mit Beschwerden oder einer Erkrankung direkt zu ihr kommen. 

Birgit Emde ist Apothekerin für Anthroposophische Pharmazie und arbeitet in einer Apotheke. Außerdem hält sie Vorträge und ist Fachbuchautorin. Ihr aktuelles Buch „Anthroposophische Arzneimittel-Beratungsempfehlungen für die Selbstmedikation“ ist zusammen mit Juliane Riedel in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart erschienen. Hier finden Sie weitere Veröffentlichungen von Birgit Emde.

Seit März 2021 schreibt Birgit Emde monatlich für weil’s hilft! über ihre Erfahrungen und Fragen in ihrem Apothekenalltag. Sollten auch Sie eine Frage an Birgit Emde haben, melden sie sich gerne unter:
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