27. Mai 2021 - Den Krankenkassen geht das Geld aus. Für die meisten Versicherten bedeutet das: weniger Leistung, mehr Beitrag. Die Gründe dafür liegen nicht - jedenfalls noch nicht - an den hohen Kosten, die die Kassen in der Corona-Pandemie zahlen. Schuld an den leeren Kassen sind Gesetze, die bereits vor der Pandemie beschlossen wurden. Steigen die Beiträge, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Grund genug, sich die Zusatzleistungen der Kassen anzuschauen, denn diese machen sie attraktiv und individuell.
Um herauszufinden, welche Kasse wirklich zu einem passt, gibt es verschiedene Vergleichsprogramme im Internet oder Auswertungen in Zeitschriften. Jahr für Jahr werden Kassen-Rankings erstellt, in denen neben dem Beitrag die angebotenen Naturheilverfahren, Bonusprogramme - etwa für Sport- oder Ernährungskurse - eine Rolle spielen. Eines dieser Rankings wird vom Magazin €uro erarbeitet. Hier belegen bei den bundesweit geöffneten Kassen die Techniker Krankenkasse (TK) und die Hanseatische Krankenkasse (HEK) die Plätze eins und zwei. Bei den regionalen Kassen liegt die Securvita mit Abstand vorne. Da sie für Mitglieder in fast allen Bundesländern geöffnet ist, stellt sie für TK und HEK eine echte Konkurrenz dar.
Beliebt: Homöopathie, Osteopathie und TCM
Laut €uro ist das Angebot der Kassen im Bereich Naturheilverfahren jedoch stark zurückgegangen, „hier zahlten die besten Kassen im vergangenen Jahr noch rund 75 Prozent der abgefragten Verfahren, in diesem Jahr sind es etwa knapp zwei Drittel“, schreibt das Magazin. Der Grund sei, dass bei leeren Kassen in diesem Gebiet zuerst gespart würde. Die am häufigsten nachgefragten komplementären Heilmethoden sind Homöopathie, Osteopathie und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), deshalb werden sie im Test auch einzeln abgefragt.
Dabei sieht es bei der Erstattung von Leistungen der ärztlichen Homöopathie gut aus. Rund zweidrittel der gesetzlichen Krankenkassen unterhalten spezielle Verträge, die hier zusammen gestellt sind. Einige Kassen erstatten auch Leistungen der anthroposophischen Medizin, Informationen darüber gibt es hier.
Krankenkassenwechsel ist nun noch leichter
Gesetzlich Versicherte können seit diesem Jahr ihre Kasse noch leichter wechseln. Es muss nur noch ein Mitgliedsantrag bei der neuen Kasse gestellt werden, der Rest wird durch ein neues Meldeverfahren zwischen den Krankenkassen erledigt. Gründe für ein Sonderkündigungsrecht sind etwa eine Tariferhöhung oder gestrichene Leistungen. Eine neue Kasse lohnt sich für Versicherte entweder aus Kostengründen oder - und das ist vielleicht noch entscheidender - weil das Leistungsspektrum einer anderen Kasse eher den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Wussten Sie, dass es für die Wahrnehmung von Gesundheitsuntersuchungen oder Schutzimpfungen die Kassen verpflichtet sind, Boni anzubieten? Allerdings gibt es auch hier keine bundeseinheitliche Regelung, da Kassen, die bundesweit für Versicherte geöffnet sind und die Kassen, die nur regional ihre Leistungen anbieten, einem unterschiedlichen Prozedere unterworfen sind.