Ob Computer-Monitor, Smartphone oder Tablet: Seit Beginn der Corona-Pandemie schauen viele noch mehr auf Displays als zuvor. Zudem bewegen sich viele Menschen aufgrund des Lockdown weniger. Da beim digitalen Arbeiten die meisten Informationen mit den Augen aufgenommen werden, sind diese stark beansprucht. Die Augen des Menschen sind nicht für dauerhaftes Nahsehen auf Displays ausgelegt.

Weil durch die Kombination aus Bewegungsmangel und stundenlanger Naharbeit typische Beschwerdemuster entstehen, hat auch die Wissenschaft bereits passende Begriffe dafür gefunden. So wird vom Computer Vision Syndrom (CSV), Office Eye Syndrome (OES) oder Digital Eye Strain (DES) gesprochen.

Augenschmerzen und Verspannungen

Als dafür typische Beschwerden gelten: Kopfschmerzen, Augenschmerzen, trockene Augen, Verspannungen und Haltungsbeschwerden sowie Unschärfe und Doppeltsehen. Ausgelöst werden diese durch statische Tätigkeiten und eine hohe Konzentration auf Displays. Sie treten auch bei denen auf, die an modernen Arbeitsplätzen, die oftmals als ergonomisch bezeichnet werden, arbeiten.

Aus diesem Grund sollte jeder selbst etwas für Augen und Körper tun. Bauen Sie regelmäßige Pausen in Ihren Arbeitstag ein. Bewegen Sie sich währenddessen und schauen Sie in die Ferne. Blinzeln und Trinken können helfen, die Trockenheit der Augen zu verhindern. Und finden Sie, falls nötig, die passende Brille für Ihre Arbeit.

Gleitsichtbrillen sind nicht für digitales Arbeiten geeignet

Ab einem gewissen Alter entscheiden sich viele Menschen für eine Gleitsichtbrille. Sie wollen damit vermeiden, für scharfe Sicht von fern bis nah ihre Brille wechseln zu müssen. Als Sehhilfe für länger dauernden Blick auf Computer sind diese jedoch nicht geeignet. Das merken die meisten schnell selbst. Mit einer speziellen Computerbrille lässt sich hingegen Abhilfe schaffen. Die sogenannten Nahkomfort-Brillengläser haben große Blickfelder und ermöglichen scharfes Sehen auch bei mehreren Bildschirmen und in verschiedenen Entfernungen. Übrigens gibt es auch sogenannte "digitale" Brillengläser, die das Sehen am Bildschirm für Menschen, die noch keine Leseschwäche haben, entspannter machen. Zudem können Computerbrillen so angefertigt werden, dass sie gewisse Blaulichtanteile herausfiltern.

Auch den blauen Anteil des Lichts beachten

Denn nicht nur UV-B, sondern auch der blaue Anteil des Lichts kann zu irreparablen Schäden in der Netzhaut des Auges führen. In vielen Monitoren und Displays ist der Anteil des blauen Lichts besonders hoch. "Auch wenn Grenzwerte, zum Beispiel von EU-Richtlinien eingehalten werden, so liegt es sehr nahe, dass auch in Leuchtmitteln und Displays enthaltene Strahlungen Netzhautschäden beziehungsweise Makuladegenerationen fördern, erklärt Professor Stephan Degle in einer Mitteilung der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. "Wir brauchen zwar blaues Licht, das wir über die Haut aufnehmen, in unserem Biorhythmus als Aktivator. Doch die Natur gibt uns beim Aufenthalt im Freien davon genug und nimmt das blaue Licht gegen Abend weg, so dass wir müde werden. Wir sollten also vor allem am Abend und nachts auf Computer & Co. Verzichten", wird Degle weiter zitiert.

Wer seine Zeit mit digitaler Arbeit an Monitoren nicht verkürzen kann, der sollte darauf achten, an qualitativ guten Monitoren zu arbeiten. Manchmal hilft auch bestimmte Software, die Blaulichtanteile ein wenig zu reduzieren. Am besten ist es natürlich, für Augen und Körper viel Abwechslung zu bieten.