31. Juli 2021 - Flug und Hotel sind gebucht, Bikini und Badehose gepackt und die Vorfreude auf den Urlaub groß. Doch bevor es heißt "ab in die Ferien", lohnt sich ein Blick in die Hausapotheke: Was sollte mit in den Koffer, um bei den gängigsten Reisekrankheiten wie Verdauuungsbeschwerden, Übelkeit oder Schlafstörungen gewappnet zu sein? Unsere Expertinnen und Experten der TCM, Ayurveda, Naturheilkunde und Homöopathie geben in dieser letzten Runde unseres Sommerspezials Tipps, was in keiner Reiseapotheke fehlen sollte:

 

Traditionell Chinesische Medizin 

  • Das hängt vom Reiseziel und von den Beschwerden ab, die man üblicherweise auf Reisen hat. Grundsätzlich würde ich ein Schmerzmittel mitnehmen, eventuell Tigerbalsam (bei Neigung zu Kopfschmerzen), Hände- und Haut-Desinfektionsmittel und Pflaster, Heilerde (bei Durchfall) und Flohsamen (bei Darmträgheit in fremder Umgebung). Bei Aufregung (Reisefieber, Flugangst etc.) oder schlechtem Schlaf im „fremden Bett“ ein homöopathisches oder pflanzliches Beruhigungsmittel (z. B. Fertigarzneimittel auf der Basis von Lavendel, Baldrian, Hopfen oder Melisse).
  • Bei Reiseübelkeit ein Akupressur-Armband („Sea-Band“) auf den Akupunkturpunkt Pericard 6 anlegen (zwei Daumen breit vom Handgelenkspalt entfernt zwischen den beiden Sehnen auf der Innenseite des Arms).
  • Mein ultimativer Tipp für den Sommer: Seele baumeln lassen und jeden Augenblick genießen! 

 

Ayurveda 

  • In meiner Reiseapotheke fehlen nie verdauungsfördernde Kräuter, da Reisen die Elemente Luft und Äther, die dem Vata-Dosha zugeordnet werden, erhöhen. Das schwächt unsere Verdauungskraft und führt bei sensiblen Menschen zu Verstopfungen und Blähungen.
  • Mein Gesundheitstipp für den Sommer ist, sich so grün wie möglich zu ernähren (z. B. grünes Gemüse, Blattsalate, Kräuter) und auf Pitta-erhöhende Lebensmittel, so gut es geht, besonders am Abend, zu verzichten (z. B. Alkohol, säuerndes, Fleisch, Milchprodukte, Kaffee).

 

Naturheilkunde 

  • Neben Tipps gegen Insekten- und Zeckenbisse sollten zwei Kombinationspräparate jeweils für unterschiedliche Verdauungsbeschwerden, also dyspeptische Beschwerden wie Schmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit, nicht fehlen: z. B. etwas gegen unkomplizierte Reisediarrhoe und Flohsamenschalen bei Verstopfung. 

 

Homöopathie

Neben Mitteln gegen Insekten und Zecken sollten dabei sein:

  • Sonnenstich: Belladonna, Glonoinum, Natrium carb.
  • Verletzungsmittel: Arnika, Hypericum, Bryonia, Ruta und Rhus tox.. Auch empfehle ich Cantharis als Hauptmittel für Verletzungen nach Verbrennung 2. Grades mitzuführen – also auch bei Sonnenbrand.
  • Mittel für einen irritierten Magen-Darm-Trackt nach ungewohnten oder sogar verdorbenen Speisen: Nux vomica, Arsenicum album und Stibium sulfuratum nigrum.

Alle jeweils in C12 und/oder  C30. 

 


Wer schreibt hier und beantwortet die Fragen? Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Sommerfragen vier Expert*innen gewinnen konnten.

Für die Traditionell Chinesische Medizin stand uns Dr. phil. Anne Hardy, Heilpraktikerin aus Frankfurt am Main, Rede und Antwort. Sie ist Mitglied beim AGTCM. Sie beschreibt sich selbst mit den Worten: herzlich, wissbegierig, naturverbunden und lebt nach dem Motto: “I live one day at a time”.

Die ayurvedische Sicht hat uns Jana von Feel Good Ayurveda näher gebracht. Sie ist ganzheitlichen Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin in Berlin und teilt nebenbei noch leckere Rezepte auf ihrem Blog: https://appleandginger.de 

Die Tipps aus der Naturheilkunde kommen von Dr. med. Rainer Stange. Der Arzt, Verbandsfunktionär und Wissenschaftler ist mit weil's hilft! seit einem Kongress des www.zaen.org verbunden. Als Internist und wissenschaftlicher Mitarbeiter ist er in der Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin tätig. Sein Lieblingszitat, nicht nur für die Sommermonate: "Froh zu sein bedarf es wenig."

Unsere Expertin aus dem Bereich Homöopathie ist Dr. med. Ina Chammah. Die Ärztin beschreibt sich selbst als pragmatisch, neugierig und offen. In den letzten Corona-Monaten hat sie positiv gestimmt, dass Corona Veränderungen einleitet, die vorher nicht denkbar waren. Mehr Tipps von ihr gibt es auf der Seite vom Bundesverband Patienten für Homöopathie.