Die baden-württembergischen Grünen haben auf der Landesdelegiertenkonferenz am dritten Adventswochenende über ihr Wahlprogramm abgestimmt. Dabei war auch der Beschluss zu integrativer Medizin. "Im Bereich der integrativen Medizin nehmen wir in Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle ein. Wir haben hier viele Leuchtturmprojekte, die wir auch in Zukunft weiter voranbringen wollen", sagte Bärbl Mielich. Die Landtagsabgeordnete war als Mitantragstellerin erfreut über das Ergebnis.

Therapieangebote der Komplementärmedizin sollen für alle Versicherten zugänglich gemacht werden. Mit dieser Kernaussage setzten die baden-württembergischen Grünen bei der Landesdelegiertenkonferenz am Wochenende ein deutliches Zeichen. "Viele Patient*innen haben den Wunsch im Krankheitsfall zwischen unterschiedlichen Therapien entscheiden zu können. Wir Grüne wollen für alle den barrierefreien Zugang zur integrativen Medizin sicherstellen", erklärt Mielich. Die Förderung von Forschungsprojekten wie dem Akademischen Zentrum für Komplementäre & Integrative Medizin der Universitätsklinken Heidelberg, Ulm, Freiburg und Tübingen und dem landesweiten Kompetenznetz Integrative Medizin gehörten auch dazu. 

"Die Menschen wollen ein Miteinander von konventioneller Medizin und komplementären Therapieverfahren. Dabei wollen wir sie unterstützen", betont Antragstellerin Jutta Niemann, Landtagsabgeordnete aus Schwäbisch Hall. Und Dr. Ulrich Geyer, Integrativmediziner und Facharzt für Innere Medizin aus Heidenheim betonte: "Die Integrativmedizin ist eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Medizin. Sie verwendet das ‘Beste aus beiden Welten’, so definiert es die WHO." 

Höchste Priorität in dem aktuellen Wahlprogramm räumen die Grünen jedoch dem Klimaschutz ein und kündigen ein ganzes Bündel von weitgehenden Maßnahmen an. Das etwa 130 Seiten lange Programm wurde beim größtenteils digitalen Parteitag in Reutlingen mit einer Zustimmung von 98 Prozent angenommen.