
15. September 2021 - In Mannheim, Cottbus, Bremen und Dortmund hat zu Beginn dieser Woche das erste deutsche Bürgergutachten Gesundheit begonnen: Rund 180 zufällig ausgewählte Bürger*innen hatten sich dafür bereit erklärt. Sie wollen in insgesamt sieben Planungszellen in den nächsten zwei Wochen über die Zukunft unseres Gesundheitswesens diskutieren.
In Auftrag gegeben haben das erste Bürgergutachten Gesundheit die Bürger- und Patientenverbände GESUNDHEIT AKTIV e.V. und NATUR UND MEDIZIN e.V.. Schirmherr ist Franz Müntefering. "Das Bürgergutachten soll helfen, die Prioritäten gesundheitspolitischer Entscheidungen in den nächsten Jahren klarer zu sehen und unser Gesundheitssystem neu zu denken: aus Sicht der Bürger*innen und Patient*innen," sagt der Initiator und geschäftsführende Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV, Dr. Stefan Schmidt-Troschke. "Nur so können wir unser Gesundheitssystem zukunftsfähig und krisenfest machen."
Für die unabhängige Durchführung ist das nexus-Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung verantwortlich. “Uns ist wichtig, dass der gesamte Planungs- und Entscheidungsprozess durch ein neutrales Institut gesteuert wird, um höchsten inhaltlichen und methodischen Qualitätsansprüchen zu genügen und ein ergebnisoffenes Gutachten zu gewährleisten”, betont Dr. Anna Paul, Vorstandsvorsitzende des Vereins Natur und Medizin.
Ein breites Themenspektrum
In insgesamt elf Arbeitseinheiten haben die ausgewählten Bürger*innen die Möglichkeit, Missstände zu benennen, ihre Erfahrungen einzubringen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Dabei reicht das inhaltliche Spektrum von der Herausforderung chronischer Erkrankungen über den Stellenwert von Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung, den Potenzialen eines patientenzentrierten Ansatzes in der ambulanten und stationären Versorgung bis zu Fragen der Finanzierung beziehungsweise der Erstattung. Ein weiterer Aspekt ist der Stellenwert naturmedizinischer und konventioneller Behandlungsformen in der Versorgung. Jede thematische Einheit wird von verschiedenen Expert*innen mit Impulsvorträgen eingeleitet. Im Anschluss beraten die Teilnehmer*innen auf der Basis zielgerichteter Fragen in wechselnden Kleingruppen. Erste Ergebnisse sollen Anfang Oktober, rechtzeitig zu Beginn der Koalitionsverhandlungen, vorliegen. Die offizielle Übergabe des gesamten Bürgergutachtens an die Politik ist für November geplant.
Diskussionsrunde mit Gesundheitspolitiker*innen
Am 23. September haben die Teilnehmer*innen der Planungszellen die Gelegenheit, mit gesundheitspolitischen Expert*innen der im Bundestag vertretenen Parteien direkt ins Gespräch zu kommen. Über den Youtube-Link können an diesem Tag auch Pressevertreter*innen und Interessierte die Diskussion verfolgen und selbst Fragen an die Politiker*innen stellen:
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