23. September 2023 - In vielen Krankenhäusern kommen Ärzt:innen und Pfleger:innen täglich bis an ihre Belastungsgrenzen. Sich angemessen um Patient:innen zu kümmern, wird damit schier unmöglich. Einen Großteil der Arbeitszeit frisst allerdings noch nicht mal die Pflege, sondern die Bürokratie. Um dieser Problematik entgegenzuwirken und die Zeit der Ärzt:innen und Pfleger:innen am Krankenbett zu maximieren, hat das Bundesland Bayern unter Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ein ambitioniertes Modellprojekt ins Leben gerufen: Bürokratieabbau in bayerischen Krankenhäusern.

Erleichterungen im Arbeitsalltag

Das Modellprojekt, das von März bis Juli 2023 durchgeführt wurde, umfasste Sitzungen und Praxisworkshops mit 16 ausgewählten bayerischen Krankenhäusern. Das Hauptziel war es, Bereiche zu identifizieren, in denen unnötige Bürokratie reduziert werden kann, und gleichzeitig praktische Maßnahmen zu entwickeln, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. So wurde ein konkreter Handlungsplan mit zehn Punkten erarbeitet.

Minister Holetschek äußert sich zufrieden über die Ergebnisse des Projekts. Den Projektpartnern sei es gelungen, tatsächliche Erleichterungen im Arbeitsalltag der Krankenhausmitarbeiter:innen zu schaffen.

Weniger Dokumentation, mehr Digitalisierung in der Zusammenarbeit mit dem Bund

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG), die neben der AOK Bayern und dem Medizinischen Dienst Bayern am Modellprojekt beteiligt war, unterstreicht aber auch die Handlungspflicht der Bundesregierung bei der Reduzierung der Bürokratie im Gesundheitswesen allgemein. Roland Engehausen, Geschäftsführer der BKG, weist darauf hin, dass die Meldeverpflichtungen an den Bund sehr belastend sei und alle Beteiligten von einem einheitlichen Meldesystem profitieren könnten. Kurz gesagt: weniger Dokumentation, mehr Digitalisierung.

Besonderes Augenmerk der Praxisworkshops lag auf digitalen und automatisierten Lösungen, um die Flut von Papierarbeiten zu reduzieren. Der Medizinische Dienst Bayern will künftig seine Anstrengungen im Bereich effizienter elektronischer Datenaustausch verstärken, insbesondere im „Leistungserbringer-Portal“.

Das Gesundheitsministerium plant zudem, die Krankenhäuser durch Fördermittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds bei Investitionen in die Digitalisierung zu unterstützen, um die Bürokratie langfristig im Klinikalltag zu verringern.

(c) Foto via Pexels: Tima Miroshnichenko


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