28. Oktober 2020 - Auf Einladung von MdB Alexander Krauß, CDU/CSU-Fraktion, war das Bürger- und Patientenbündnis weil’s hilft! Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam’ am 28.10.2020 zu einem Fachgespräch zur Integrativen Medizin im Deutschen Bundestag zu Gast. Gemeinsam mit Gesundheitspolitiker*innen des Deutschen Bundestages, Vertreter*innen des Bundesgesundheitsministeriums, Wissenschaftler*innen sowie weiteren Expert*innen aus dem Gesundheitswesen diskutierte weil’s hilft! darüber, welchen Beitrag die Integrative Medizin für zentrale Herausforderungen unseres Gesundheitssystems leisten kann. 

Einigung auf eine überparteiliche Arbeitsgruppe für Integrative Medizin im Deutschen Bundestag  

In seiner Einführung betonte Alexander Krauß, dass die Integrative Medizin in der Bevölkerung breit verankert und von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht ist. Die Politik müsse diesem Faktum stärker als bisher Rechnung tragen.  

Prof. Dr. Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, hob das bisher kaum genutzte, unverzichtbare Potential der Integrativen Medizin bei der Bekämpfung der SARS Covid 19-Pandemie hervor. „Der Verlauf einer Covid 19-Infektion ist wesentlich abhängig vom Zustand unseres Immunsystems. Dieses ist durch Maßnahmen der Komplementärmedizin und Naturheilkunde günstig beeinflussbar. Auch Impfungen, insbesondere bei älteren Menschen, wirken deutlich besser, wenn das Immunsystem intakt und gut trainiert ist.“ Auch bei der Prävention und Bewältigung chronischer Erkrankungen - ein wesentlicher Risikofaktor, schwer an Covid 19 zu erkranken - biete die Naturmedizin überzeugende Konzepte. „Menschen können mit Hilfe der Naturmedizin lernen, auf allen Ebenen, körperlich, seelisch und geistig zu regulieren und Gesundheit selbstwirksam mit zu erschaffen. Das ist gerade jetzt so wichtig, weil uns die Pandemie vor große psychische Herausforderungen stellt.“ ergänzte Dr. Anna Paul, Leiterin der Mind Body Medizin an der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, der Evang. Kliniken Essen-Mitte. 

Als Querschnittsfach ist die Naturmedizin jedoch bisher in unserem auf Spezialisierung angelegtem Gesundheitssystem nicht genügend verankert. Hier müssen wir künftig für Veränderungen ansetzen. „Wenn nicht jetzt, wann dann, wollen wir umsteuern – hin zu einem nachhaltigen, ganzheitlichen Gesundheitssystem?“ bringt es Andreas Michalsen auf den Punkt. Der Wille zum Umsteuern war bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich spürbar – auch wenn noch viele offene Fragen zu klären und Strukturen zu verändern sind. Um hier weiterzukommen, einigte man sich, im kommenden Jahr eine überparteiliche Arbeitsgruppe zu bilden, in der Politiker*innen, Vertreter*innen von Bürgern und Patienten, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen sowie Sozialversicherungsvertreter*innen Themen vertiefen und Lösungen für eine Verankerung der Naturmedizin ins Gesundheitssystem auf evidenzbasierter Basis erarbeiten wollen.

„Es ist ein großer Erfolg, dass man nun konkret nach Wegen sucht, die Integrative Medizin gleichberechtigt in unser Gesundheitssystem zu integrieren“, kommentiert Staatssekretär Klaus Holetschek das Ergebnis. Und Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Initiator des weil’s hilft!-Bündnisses und Geschäftsführender Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV ergänzt: „Dass Bürger*innen und Patient*innen mit am Tisch sitzen werden, ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem patientenzentrierten Gesundheitswesen. Weil’s hilft! hat hier einen wichtigen Beitrag geleistet.“