SPD-Parteitagsantrag zur Homöopathie: Unsere Replik auf Antrag G28

Auf dem SPD-Bundesparteitag 2025 soll ein Antrag beraten werden, der die Homöopathie aus dem Arzneimittelstatus herauslösen und mit Warnhinweisen versehen will. Für uns ist klar: Dieser Antrag stellt ein einseitiges Verständnis von Wissenschaft über die Bedürfnisse und Erfahrungen der Patient:innen – und gefährdet zentrale Prinzipien Therapiefreiheit und eine pluralistische Gesundheitsversorgung. 


Worum geht es?

Der Antrag G28 mit dem Titel „Wissenschaftlichkeit im Gesundheitswesen stärken“ fordert unter anderem, homöopathische Arzneimittel künftig mit Warnhinweisen zu versehen und ihren Status als Arzneimittel zu entziehen. Dabei stützt sich der Antrag auf eine stark verengte Auffassung von Wissenschaft und Evidenz – ohne differenzierte Auseinandersetzung mit Versorgungsrealität, Studienlage oder Patientenperspektive (siehe hier, ab S. 184: Anträge zum ordent. Bundesparteitag der SPD).

Unsere Einschätzung: Symbolpolitik mit potenziellen Folgen

Auch wenn dieser Antrag formal kein Gesetz darstellt – und das Bundesgesundheitsministerium derzeit von der CDU geführt wird – ist seine Wirkung nicht zu unterschätzen. Parteitagsbeschlüsse beeinflussen politische Programme, Diskurse und langfristige Gesetzesinitiativen.

Die Argumentation des Antrags blendet die komplexe Realität individueller Heilungsverläufe aus und grenzt Patient:innen, die sich bewusst für integrative Medizin entscheiden, aus dem Diskurs aus. Dabei zeigen aktuelle systematische Übersichtsarbeiten, dass Homöopathie – insbesondere in individualisierter Form – signifikante Wirkungen über Placebo hinaus zeigt.

Unsere Replik: Für eine offene, respektvolle und zukunftsfähige Gesundheitspolitik

In unserer Stellungnahme fordern wir:

  • Einen offenen Beteiligungsprozess mit Patient:innen, Ärzt:innen, Wissenschaft und Politik
  • Eine Erweiterung der Bewertungskriterien evidenzbasierter Medizin – auch um subjektives Erleben, Lebensqualität und Therapiebeziehungen
  • Eine gezielte Forschungsförderung für integrative Modelle
  • Die rechtliche Absicherung von Wahlfreiheit und Therapiefreiheit

Unser Appell

Gesundheit ist kein Dogma – sondern ein gemeinsamer Weg. Wer Vielfalt im Gesundheitswesen ernst nimmt, muss den Diskurs offen halten und Betroffene beteiligen. Wir stehen bereit, diesen Dialog mitzugestalten.

Hier geht’s zur vollständigen Replik:   

Replik 18.6.2025, SPD Parteitag

 

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