22. Dezember 2022 - In Deutschland Menschen wollen sich einige Menschen nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Die Gründe dafür sind verschieden Die Hufelandgesellschaft e.V. positioniert sich als größte Ärzteorganisation der Integrativen Medizin in einem fundierten Positionspapier nun eindeutig dazu. Sie ruft darin vor allem zu evidenzbasiertem Handeln in der derzeitigen zugespitzten Pandemielage auf und spricht sich gleichzeitig gegen die Einführung einer Impfpflicht aus.

Die Impfung dagegen sei demnach auch für die Hufelandgesellschaft eine wichtige Maßnahme der Pandemiebekämpfung. Sie müsse anhand der wissenschaftlichen Datenlage zum Einsatz kommen. Gleichzeitig spricht sich die Hufelandgesellschaft deutlich für den gesellschaftlichen Dialog mit zivilgesellschaftlicher Solidarität und Verantwortungsübernahme auf. Sie fordert multidisziplinäre Krisenstäbe, um der Komplexität der Pandemie gerecht zu werden und gesellschaftlich getragene Lösungen zu erarbeiten.

Sicherstellung der medizinischen Versorgung

Oberstes Ziel aller Pandemie-Maßnahmen müsse die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Dabei spiele die Behandlung in den Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen die zentrale Rolle. Die hohe Krankenhausbelegung mit Covid 19-Kranken und der Ländervergleich der Impfquoten zeige, dass die derzeitige Pandemiesituation in Deutschland kein alleiniges Problem der Ungeimpften, sondern eine Folge der nachlassenden Impfwirksamkeit und damit der verspäteten Boosterimpfungen ist.

"Wir sind konfrontiert mit Engpässen bei Impfkapazitäten, Problemen in der Verteilungslogistik, fehlender Priorisierung und der nur limitierten Wirksamkeit der Impfstoffe sowie im Ländervergleich mit einer durchschnittlichen Impfquote in Deutschland. Vor diesem Hintergrund trägt eine Impfpflicht nicht zur Lösung der Probleme bei, wohl aber zu einer weiteren Polarisierung und Zuspitzung der Situation", heißt es im Positionspapier.

Die Hufelandgesellschaft mahnt zudem auf ihrer Internetseite, statt ausschließlich erregerorientiert vorzugehen, sollten auch die Erkenntnisse der Integrativen Medizin genutzt werden, um die individuelle Gesundheit und Immunabwehr zu stärken. Auch das Zurückdrängen der sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck und Übergewicht, verringert die Infektanfälligkeit größtmöglicher Bevölkerungsanteile. Alle medizinischen Fachrichtungen sollten diesem Ziel verpflichten werden, denn nur so werde eine unspezifische Verbesserung der Abwehrlage auch bei zukünftigen Infektionswellen neuer oder bis dahin unbekannter Erreger erreicht.