24. Januar 2023 - Ob glatt, kraus oder als Wurzel: Petersilie gehört zu den beliebten und weit verbreiteten Lebensmitteln. Doch die schmackhafte Pflanze ist zur Giftpflanze des Jahres auserkoren worden. Der Botanische Sondergarten Wandsbek will damit auf die dunkle Seite der Petersilie aufmerksam machen, die sich jedoch erst im zweiten Jahr der Pflanze zeigt. Doch zunächst zurück zum beliebten Kraut.

Die glatten Blätter der Petersilie enthalten mehr ätherische Öle als die krausen. Sie sind deshalb eher zum Würzen von Speisen geeignet. Die krausen Petersilienblätter landen vor allem als Dekoration auf vielen Buffets. Wichtig ist jedoch, dass die Speisen nach dem Zufügen der Petersilie nicht mehr kochen sollten, denn sonst werden die Vitamine in der Petersilie zerstört. Und davon trägt das Kraut jede Menge in sich. Petersilie liefert vor allem Vitamin C, das vor Erkältungskrankheiten schützt. Zudem kommen die Vitamin K, A und B9 in nennenswerten Mengen darin vor.

Das giftige an der Petersilie sind die Samen, die sich aber erst im zweiten Jahr ausbilden. Die Blüten, die sich im ersten Jahr zeigen, befinden sich in den für Doldenblütler typischen Dolden. Die kleinen gelbgrünen Blüten sind etwas unscheinbar. Nach dem Bestäuben durch Insekten entwicklen sich aus diesen Blüten später die giftigen Saatkörner, die das sogenannte Petersilienöl enthalten. Und darin wiederum befindet sich vor allem Apiol. Ein Gift, das auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus wirkt.

Aufgrund dieser Wirkung wurde Petersilienöl früher häufig als Abtreibungsmittel verwendet. Doch nicht alle Frauen überlebten diese Anwendung, was die folgende Volksweisheit deutlich macht: "Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd." Vor allem Schwangere sollten deshalb Petersiliensamen meiden. Der Giftstoff Apiol kann außerdem allergische Reaktionen auslösen oder zu Leber- und Nierenschäden führen. Falls man doch die Samen der Petersilie verzehrt haben sollte, dann sollte schnell ärztlicher Rat eingeholt oder der Giftnotruf der Region oder der Notruf angerufen werden.