Berlin, 11.05.2024

Der Beschluss des Deutschen Ärztetags zur Einschränkung der Homöopathie als ärztliche Leistung ist ein Rückschritt für die Patient:innenautonomie.

Vom 07.-10. Mai 2024 fand der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz statt, dessen Beschluss die Homöopathie als Gegenstand ärztlicher Versorgung in Frage stellt. Mit knapper Mehrheit von 117 zu 97 Stimmen wurde einem Antrag zugestimmt, der die Erstattung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen einschränken möchte. Diese Entscheidung geht sogar so weit, dass Homöopathika nicht mehr als Arzneimittel gelten sollen, was ihre Verfügbarkeit stark beschränken würde. Für weil's hilft! ist dies ein alarmierendes Signal, das nicht nur die Homöopathie betrifft, sondern grundlegende Prinzipien ärztlicher Fürsorge und Patient:innenautonomie in Frage stellt.

 

Die knappe Abstimmung im Ärztetag verdeutlicht, dass die ärztliche Gemeinschaft gespalten ist. Doch unabhängig von dieser Spaltung sendet der Beschluss ein fatales Signal an die Patienten und Patientinnen: Ihre Bedürfnisse und Präferenzen scheinen nicht ausreichend berücksichtigt zu werden. Diese Entwicklung kommentiert Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Sprecher von weil's hilft!, mit großer Besorgnis: "Eine Medizin, die nicht auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Patient:innen eingeht, verliert ihre Glaubwürdigkeit und Relevanz."

 

Die Homöopathie hat sich in zahlreichen Studien und Metaanalysen als wirksam erwiesen. Doch für viele Patient:innen geht es über die reine Wirksamkeit hinaus. Sie schätzen die ganzheitliche Betreuung und den persönlichen Zugang, den homöopathisch arbeitende Ärzt:innen bieten. Im Gegensatz dazu beobachten sie eine zunehmende Entfremdung und Kommerzialisierung in der konventionellen Medizin. Die Beschränkung der Homöopathie innerhalb des Gesundheitssystems stellt daher nicht nur eine Frage der Wirksamkeit, sondern auch der Patient:innenzufriedenheit und -autonomie dar.

 

weil's hilft! hatte im März 2024 bereits mit einer Bundestagspetition erfolgreich gegen die Abschaffung der Homöopathie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung interveniert. Knapp 200.000 Unterschriften setzten ein deutliches Zeichen. Doch die Entscheidung des Ärztetages zeigt, dass der Kampf für die Rechte der Patient:innen noch lange nicht vorbei ist. Wir appellieren daher sowohl an die Politik als auch an die ärztliche Gemeinschaft: Lassen Sie nicht zu, dass bewährte Versorgungskonzepte aus ideologischen Gründen verbannt werden. Homöopathie hat einen festen Platz im Spektrum der ärztlichen Versorgung verdient – zum Wohle der Patient:innen und ihrer individuellen Bedürfnisse.

An unsere Community richten wir die Bitte, weiterhin aktiv zu sein und sich gegen die drohende Patientenbevormundung zur Wehr zu setzen. Bitte beteiligt euch an unseren Aktionen, die wir in unserem Newsletter ankündigen. Gerne aktiviert Gleichgesinnte, sich unserem Bündnis anzuschließen. Wir brauchen jede Stimme, die sich gegen Beschlüsse wie diese öffentlich und gemeinschaftlich erhebt. Danke!