19. Oktober 2022 - Wie geht das: gesund, nachhaltig und schmackhaft essen? Und was macht das alles noch mit unserer Psyche? Mehr denn je ist es heute angesagt, mit Nahrung nicht einfach nur etwas Notwendiges, satt Machendes zu verbinden. Nahrung ist vielmehr Ausdruck unseres Verhältnisses zur Natur, zu unserem eigenen Körper, zu unseren seelischen Bedürfnissen und am Ende auch zu den Menschen, die sie herstellen. Mit dem, was wir zu uns nehmen, nehmen wir Verbindung auf zur Welt und machen sie uns zu eigen im wahrsten Sinne: Das Aufgenommene wird verdaut, zerstört, zerlegt, umgeformt und anverwandelt. Es wird Teil von uns selbst.

Wenn es um gesunde Ernährung geht, haben wir uns angewöhnt, von Bestandteilen der Nahrung zu sprechen. Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse der Nahrung (mehr oder weniger Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß, Spurenelemente, etc.) und anhand der Zusammensetzung entscheiden wir darüber, was besser oder schlechter für unsere Gesundheit ist.

Fakt aber ist: Nahrungsmittel sind durch lebendige Prozesse hindurchgegangen. Sie waren Bestandteil von Tieren oder Pflanzen und haben dabei ihrerseits ihre Zusammensetzung gewonnen. Die "Lebendigkeit" eines Nahrungsmittels kann man allein am Unterschied von biologisch oder konventionell erzeugten Gurken feststellen. Es macht einen Unterschied, ob wir sie frisch zu uns nehmen oder etwas gekocht, naturnäher oder "de-naturierter". Es scheint auch eine Rolle zu spielen, ob wir Wurzeln oder Blätter zu uns nehmen. Die Qualität von Fleisch hat etwas mit den Lebensbedingungen eines Tieres zu tun und damit, auf welche Weise es schließlich sein Leben lassen musste. Bestandteile von Pflanzen und Tieren, von Rückständen ganz zu schweigen, haben etwas damit zu tun, wie sie selber gelebt haben und gehalten wurden.

Gesunde Ernährung ist eben mehr als eine optimale "Zusammensetzung" von Stoffen. Wäre es sonst nicht einfacher und günstiger, die Weltbevölkerung mit optimiert und auf "Reinheit" getesteten, industriell hergestellten Produkten zu beglücken bzw. abzuspeisen? Wir sind vielleicht bereits auf dem Weg dorthin und die Nahrungsmittelindustrie verheißt uns auf diese Weise auch die Lösung von sozialen Problemen. All das aber, was sich um das Essen herumrankt, die Art, wie es zubereitet und präsentiert wird, ist letztlich auch Ausdruck menschlicher Kultur. Essen bedeutet nicht nur Geschmack, sondern drückt auch Wertschätzung aus. Am Ende verbindet uns Nahrung als Menschen - immer dann, wenn wir unser Essen um einen Tisch herum teilen und uns auch an unseren Geschmackserlebnissen teilhaben lassen.

Gesunde Ernährung bekommt vor diesem Hintergrund eine vielschichtige Bedeutung. Der achtsame Umgang mit dem, was wir uns als Nahrung anverwandeln, schafft neue Möglichkeiten der Bewusstwerdung: mit uns selber und unseren Gewohnheiten, mit der Welt um uns herum. Das kann Freude bereiten und ist gesund! Aus diesem Grund widmen wir uns bei weils-hilft! diesem Thema in den nächsten Wochen ganz besonders. 

Ihr Stefan Schmidt-Troschke

 

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