Robert Schmidt ist Facharzt für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie und Ärztlicher Leiter des Krankenhauses für Naturheilweisen, welches wir euch letzten Monat schon vorgestellt haben. Im Krankenhaus für Naturheilweisen wird eine stationäre integrative Versorgung im deutschsprachigen Raum mit 110 Betten gewährleistet. Gerade findet eine Beobachtungsstudie von Patient:innen mit Long/Post-Covid statt. Dazu haben wir Dr. Robert Schmidt "3 Fragen an..." gestellt: 

 

1. Um was für eine Art von Studie handelt es sich und was genau untersuchen Sie?

Bei der KfN-internen Beobachtungsstudie geht es darum, die Effektivität unserer naturheilkundlichen Komplexbehandlung bei Patient:innen mit Long/Post-Covid Syndrom im Langzeitverlauf zu evaluieren. Am Tag der Entlassung geht es eigentlich allen Patient:innen deutlich besser, was sicherlich zum Teil auch damit zusammenhängt, dass man während eines stationären Aufenthaltes aus der Alltagssituation herausgenommen ist. Wir möchten aber wissen, wie es unseren Long/Post-Covid Patient:innen auch noch vier Wochen, drei Monate und sechs Monate nach Entlassung geht. Ziel ist letztlich der Einschluss von etwa 250-300 Patient:innen bis Ende 2023. Bisher haben wir 91 Patientinnen und Patienten einschließen können.

 

2. Was sind erste Ergebnisse? ​In welche Richtung sollte die Versorgung von Long-Covid-Patient:innen gehen?

In den ersten Zwischenergebnissen zeigt sich eine nachhaltige Verbesserung von Gesundheitszustand und Lebensqualität, die auch nach vier Wochen und drei Monaten nach Entlassung anhält. Für den Untersuchungszeitpunkt sechs Monate nach Entlassung fehlen noch ausreichende Daten. Die Verbesserungen von Lebensqualität und Gesundheitszustand sind etwa im Bereich von 10-20% anzusiedeln, und damit weit entfernt von einer Heilung. D. h. eine naturheilkundliche Komplexbehandlung ist ein effektiver Baustein bei der Behandlung von Patient:innen mit Long/Covid-Syndrom, der aber durch weitere Bausteine ergänzt werden muss. Derzeit wird von den Krankenkassen eine einmalige zehntägige naturheilkundliche Komplexbehandlung übernommen, diese ist aber nicht so teuer, als dass man diese nicht auch z.B. alle drei Monate wiederholen könnte bis zur möglicherweise vollständigen Genesung. Auch bestünde die Möglichkeit, dass die Krankenkassen statt "nur" zehn zum Beispiel 14 Tage naturheilkundliche Komplexbehandlung bei diesem Krankheitsbild genehmigt. Vielleicht kann diese Studie ja dazu beitragen.

Es hat sich zudem herauskristallisiert, dass die moderate Ganzkörperhyperthermie ein ganz besonders effektiver Therapie-Baustein bei Long/Post Covid Patient:innen sein könnte, hier sind wir auf die weiteren Studienergebnisse sehr gespannt. Vielleicht könnte sich hieraus sogar eine serielle Monotherapie entwickeln, die dann auch ambulant denkbar wäre.

 

3. Können weitere Studienteilnehmer:innen teilnehmen und wie? 

Es handelt sich nur um eine monozentrische Studie, d. h. diese findet ausschließlich am Krankenhaus Naturheilweisen in München statt. Alle Patient:innen, die mit der Diagnose Long-oder Post-Covid Syndrom bei uns eingewiesen werden und eine Coronainfektion mit positivem PCR Nachweis durchgemacht haben, können freiwillig an dieser Studie teilnehmen. Die Art der Behandlung im KfN ist aber von einer Teilnahme völlig unabhängig.

 

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