17. August 2021 - Der Begriff Prävention, der aus vom lateinischen praevenire stammt, beschreibt alle Maßnahmen, die darauf abzielen, etwas zu verhindern, zu verhüten oder zuvorzukommen. Prävention gibt es dementsprechend in nahezu allen Lebensbereichen. Neben Drogenprävention, Gewalt- und Kriminalitätsprävention, gibt es auch Krisenprävention, Prävention zum Brandschutz oder präventive Maßnahmen zur Unfallverhütung und Steigerung der Verkehrssicherheit, Prävention in der Pflege und in der Pädagogik sowie Gesundheitsprävention – um die es hier auch gehen soll. 

Prävention auf Gesundheit bezogen bedeutet, durch Aktivitäten oder Maßnahmen diese positiv zu beeinflussen, zu fördern und so die Entstehung von Krankheiten beziehungsweise deren Verschlimmerung zu verhindern. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge lassen sich präventive Maßnahmen "nach dem Zeitpunkt, zu dem sie eingesetzt werden, der primären, der sekundären oder der tertiären Prävention zuordnen. Des Weiteren lassen sich präventive Maßnahmen im Hinblick darauf unterscheiden, ob sie am individuellen Verhalten (Verhaltensprävention) oder an den Lebensverhältnissen ansetzen (Verhältnisprävention)."

Primäre Prävention 

Alle Maßnahmen zur primären Prävention sollen wirksam werden, bevor eine Krankheit beziehungsweise eine biologische Schädigung eingetreten ist. Es geht darum, krankheitsauslösende Ursachen und Risiken zu vermeiden beziehungsweise diese zu senken. Das soll sowohl durch bestimmtes individuelles Verhalten, als auch durch soziale und gesundheitspolitische Maßnahmen erreicht werden. Regelmäßiges Händewaschen wäre ein alltägliches Beispiel, aber auch Aufklärungskampagnen zum Suchtmittelkonsum, Maßnahmen zur Rauchentwöhnung oder auch Kochkurse für Kinder können in diesen Bereich eingeordnet werden

Sekundäre Prävention  

Sekundäre Prävention setzt ein, wenn bereits eine Krankheit aufgetreten ist, Betroffene aber noch keine Beschwerden oder Symptome haben. Das Ziel der sekundären Prävention Krankheiten ist also Krankheiten möglichst frühzeitig zu erkennen. Hierzu werden Gesundheits-Checks, krankheitsspezifische Früherkennungsuntersuchungen bei einzelnen Menschen und Screenings in ausgewählten Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Das Fortschreiten einer Krankheit soll möglichst durch Früherkennung, Aufklärung und Behandlung verhindert werden. Empfehlungen und Anleitungen zu Lebensstilveränderungen, wie Diäten, Bewegung und Entspannungstechniken sind nur einige Beispiele dafür.  

Tertiäre Prävention 

Die tertiäre Prävention setzt ein, wenn bereits eine Krankheit vorhanden ist und diese auch behandelt wird. Diese Form der Prävention soll helfen, die Krankheitsfolgen zu mildern, einen Rückfall vermeiden und vor allem eine Verschlimmerung verhindern. So ist die tertiäre Prävention weitestgehend mit den Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation identisch.  

Sämtliche Rehabilitationsmaßnahmen, Anschlussheilbehandlungen und die sogenannte Rezidivprophylaxe, in der alle Maßnahmen das Ziel haben, eine erneute Erkrankung abzuwenden, gehören dazu. Das Fortschreiten der Erkrankung oder sogar eine Verschlimmerung sollen verhindert werden. Gleichzeitig sind die Wiederherstellung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit beziehungsweise der Selbstständigkeit im Leben die Ziele von tertiärer Prävention.