1. November 2022 - Gerade erst hat der Gemeinderat in Freiburg im Breisgau beschlossen, dass es ab Januar 2023 in allen Kitas und Grundschulen nur noch veganes oder vegetarisches Essen gibt. 

Die Politikerinnen und Politiker des grün-geführten Gemeinderates  begründen ihre Entscheidung damit, dass vegetarische Ernährung nicht nur billiger, sondern auch gesünder und klimafreundlicher sei.: "Wir sehen darin eine große Chance, als Green City Freiburg bundesweit diese Vorreiterrolle einnehmen zu können, um ein Kita- und Grundschulessen einfacher, qualitativer und klimafreundlicher zu gestalten", sagt Gemeinderätin Vanessa Carbori dazu.

Doch für viele Eltern und auch das baden-württembergische Landesministerium für Landwirtschaft und Ernährung ist diese Entscheidung ein Affront. Elternvertretungen sehen sich in ihrem elterlichen Recht, über die Ernährung ihrer Kinder entscheiden zu dürfen, massiv eingeschränkt. Das Ministerium argumentiert, dass für Kinder, vor allem jüngeren Alters, eine vollwertige Ernährung mit Fleisch wichtig und gesund sei. Ein weiterer Teil von Eltern bleibt verunsichert zurück.

Ernährung ist auch Macht - aber über wen?

Doch worum geht es hier eigentlich? Um Politik, Macht, Entscheidungsfreiheit, Gesundheit von Heranwachsenden, Klimaschutz, Geld? Das Beispiel zeigt, dass sich am Thema Ernährung nicht nur die Geister scheiden, sondern Ernährung auch zu einem Schmelztigel von zahlreichen Aspekten des Lebens geworden ist. Ein Streitpunkt, nicht nur in Freiburg, sondern oftmals auch in Familien. Die Tochter, die von einem Tag auf den anderen entscheidet, nie mehr Tiere zu essen oder der Sohn, für den klar ist, dass Gemüsesuppe keine richtige Mahlzeit, sondern höchstens eine unbeliebte Vorspeise ist. Die Schwägerin, die als kompliziert betitelt wird, da sie ja Veganerin ist oder der Freund, der zu 100 Prozent biologische Lebensmittel kauft, weil der sich das ja leisten kann. Gute Ernährung fängt bei jedem Einzelnen an und hört bei der Gemeinschaft der Menschen auf der Welt auf.

Dabei wollen sich die meisten Menschen hierzulande gesund ernähren. Doch das ist gar nicht so einfach. Und es wird noch schwieriger, wenn man dabei auch noch seinen Fokus auf‘s Tierwohl oder die Gesundheit der Erde richtet. Hinzu kommt, dass es immer mehr Informationen zu guter, gerechter und gesunder Ernährung gibt, oftmals auch widersprüchliche. Vom Greenwashing durch Firmen ganz zu schweigen. Wer soll da noch durchsehen? Die Avocado beispielsweise, die viele Fette enthält, die sich günstig auf Gefäß- und Herzgesundheit auswirken, kommt häufig den weiten Weg aus Mexiko zu uns. Damit hat sie einen langen Transportweg hinter sich und benötigt im Anbaugebiet auch noch relativ viel Wasser, um zu wachsen. Und zu guter Letzt liest man Nachrichten über Drogenkartelle, die am Avocadogeschäft beteiligt werden wollen. Schnell stellt sich das Gefühl ein: Je mehr man sich über die Avocado informiert, umso verunsicherter wird man beim nächstem Einkauf sein.

Ein Großteil der Menschen bleibt also in Hinblick auf Ernährung verunsichert zurück. Viele probieren mal das eine, mal das andere aus, andere essen einfach so weiter, wie bisher. Um diesbezüglich Abhilfe zu schaffen und die Aspekte der eigenen Gesundheit mit der der Welt zu vereinbaren, wurde die sogenannte Planetary Health Diet von der EAT-Lancet-Kommission entwickelt. Die pflanzenbasierte Ernährung sei nicht nur der Schlüssel für eine gesunde Lebensweise und eine gesunde Umwelt. Sie kann mit einer Neuausrichtung der Ernährungsstrategie auch dazu beitragen, die 10 Milliarden Menschen, die es in Zukunft auf der Erde wohl geben wird, zu ernähren.

Mehr Informationen zur Planetary Heahlt Diet sowie Wochenpläne, Einkaufshilfen und Rezepte findest du hier.

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