Im Zuge des „ThemenChecks Medizin“ hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die Bürger*innen dazu aufgefordert, Themen einzureichen, die im Rahmen eines „Health Technology Assessments“ (HTA) untersucht werden sollen. Die Bürger*innen reagierten prompt: Sie wollten wissen, wie sich eine Musiktherapie bei Krebs auswirkt. Erarbeitet wurde der Bericht durch österreichische Wissenschaftler*innen.

Das Ergebnis war eindeutig: Musiktherapie kann die psychischen Begleitsymptome im Rahmen einer Krebserkrankung günstig beeinflussen. Dazu gehören insbesondere Abgeschlagenheit oder Angst sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität nach der Therapie. Das gilt vor allem für kurzfristige Effekte; um die langfristigen Auswirkungen beurteilen zu können, fehlt es noch an Daten.

In der Folge dieses positiven Ergebnisses fordern Musiktherapeuten jetzt, dass die Krankenkassen die Kosten für die Musiktherapie bei Krebs übernehmen. „Die Studie untermauert die langjährigen positiven Erfahrungen der Musiktherapie, nun braucht es weitere Regelungen“, sagte Lutz Neugebauer, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG).

Schon lange bekannt ist, dass Musiktherapie auch bei Entwicklungsstörungen, Schlaganfall, psychischen Leiden und vielen anderen Krankheiten positive Effekte hat. Und dass sie vor einer Operation die Patienten beruhigen kann, wie jüngst eine Studie aus den USA zeigte. Wer hat schon keine Angst, wenn es um eine Operation geht? Es wäre durchaus sinnvoll, diesen Stress zu lindern, denn gerade Stresshormone können Heilungsprozess im Anschluss an den Eingriff beeinträchtigen. Die Studie zeigte, dass die Musik den präoperativen Stress genauso gut dämpfen konnte wie ein Beruhigungsmittel – aber mit weniger Nebenwirkungen.

Quellen:
aerzteblatt.de, 17. Juli 2019
idw-online, 12. Juli 2019
aerzteblatt, 19. Juli 2019

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