Dr. Bringmann

11. November 2022 - Der Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin 2022 wurde an Dr. Holger C. Bringmann Charité - Universitätsmedizin Berlin, Arbeitsgruppe Klinische Naturheilkunde Berlin verliehen. Bringmann und seiner Arbeitsgruppe ist es gelungen, die Wirkung eines selbst entwickelten mediationsbasierten Lebensstil-Programms bei leichter und mittelschwerer Depression zu zeigen. Das Gute daran: Die Patient:innen spürten die Wirkungen auch noch Monate danach und hielten zudem am Praktizieren des Programms fest.

Für das ganzheitliche Programme, das auf mehreren Ebenen ansetzt, hat Holger Bringmann eine traditionelle indische Meditationspraxis an westliche Verhältnisse angepasst und weiterentwickelt. Das Besondere an der Meditationsbasierten Lebensstilmodifikation, kurz MBLM genannt, ist, dass die lebensethischen Prinzipien des Yogas – wie beispielsweise der rechte Umgang mit anderen und mit sich selbst - eine wesentliche Grundlage für die weitere Therapie bilden.

Nach einer ersten erfolgversprechenden Machbarkeitsstudie wurde eine randomisiert-kontrollierte Studie aufgesetzt, in der 81 Patient:innen mit leicht- und mittelgradiger Depression eingeschlossen waren. Die Studie war drei-armig angelegt: eine MBLM-Gruppe, eine Kontrollgruppe im engeren Sinne, die keine weitere Intervention erhalten hat und eine dritte Kontrollgruppe, in der die Standardtherapie aus individuell angepasster Pharmakotherapie, Psychotherapie, Entspannungsverfahren, Bewegungstherapie und weitere Begleittherapien angewendet wurden. 

Die Ergebnisse beeindrucken

MBLM hat deutlich besser abgeschnitten als beide Vergleichsgruppen, nach vier beziehungsweise acht Wochen und - das ist das eigentlich Besondere - auch nach sechs Monaten noch. Viele Patient:innen haben die Übungen und Inhalte des Programms weiter in ihrem Leben umgesetzt. Holger Bringmann schlussfolgert: "Der Lernerfolg und die Motivation waren so nachhaltig, der subjektive Effekt war so groß, dass die Teilnehmer*innen sich gesagt haben: 'Das mache ich weiter! Ich meditiere weiter, ich mache weiter Yoga, ich beschäftige mich weiter mit der Lebensethik'."

Die Jury begründete ihre Auswahl so: "Die Studie kann beispielhaft darlegen, wie ein gutes innovatives Studiendesign mit hoher wissenschaftlicher Expertise in der Durchführung Strahlkraft und Anerkennung für eine typische integrative nicht-pharmazeutische Therapieform erlangen kann. Die deutliche Überlegenheit der MBLM über eine standardisierte konventionelle Depressionsbehandlung und die hohe Akzeptanz der Teilnehmenden zeigen, wie wichtig der Einsatz der Integrativen Medizin sein kann.

Der Holzschuh-Preis ist beliebt

Ragnar Watteroth, Geschäftsführer der Karl und Hilde Holzschuh-Stiftung betont: "Ganz besonders freut uns, dass auch in diesem Jahr die Zahl und Qualität der eingereichten Arbeiten sehr hoch ist. Das zeigt, dass unser Preis eine wichtige Rolle in der Integrativen Medizin einnimmt - diese hochkarätigen Forschungsarbeiten in der Allgemeinheit bekannter zu machen."

Der Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin wird jährlich ausgeschrieben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine unabhängige, von der Hufelandgesellschaft und der Holzschuh-Stiftung zusammengestellte Jury. Bewertet werden dabei unter anderem das Studiendesign und die Qualität der Ergebnisse sowie die Relevanz für die Komplementärmedizin.

Die Studienergebnisse im Einzelnen findest du hier.

Hier erfährst du, wer im vergangenem Jahr den Holzschuh-Preis bekam.

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