2. Februar 2022 - An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat der Aufbau eines ganzheitlichen Behandlungszentrums für Krebspatient*innen begonnen. Im neuen "Klaus Bahlsen-Zentrum für Integrative Onkologie" sollen die bisherigen Aktivitäten der Fachbe­reiche Komplementärmedizin, Palliativmedizin, Psychoon­ko­logie, Sport- und Rehabilitationsmedizin, Ernährungsmedizin und Pflege der MHH zusammengeführt werden. "Mit dem Klaus Bahlsen-Zentrum bauen wir unsere Expertise in der Onkologie an der MHH weiter aus. Es ver­bindet am Standort Spitzenmedizin mit evidenzbasierter Komplementärmedizin", sagte der Präsident der MHH, Michael Manns, laut Mitteilung dazu.

"Viele Krebspatienten stellen sich die Frage, was sie selbst tun können, um zu einem positiven Krank­heits- und Behandlungsverlauf beizutragen. Verfahren der Komplementärmedizin können während und nach der Tumortherapie eine wertvolle Unterstützung sein, um Nebenwirkungen und Spätfolgen einer Tumortherapie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern", sagte Diana Steinmann, Bereichsleitung Integrative Onkologie an der MHH.

Grundlage: S3-Leitlinie

Im Mittelpunkt der Arbeit in dem neuen Zentrum stehe ein ganzheitlicher Ansatz, der neben körper­lichen Aspekten auch psychische oder soziale Probleme einer Erkrankung berücksichtige, so Steinmann weiter. Die Entscheidungen für oder gegen die verschiedenen Komplementärformen wird auf Grundlage der S3-Leitlinie "Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen" getroffen.

Die neue Einrichtung soll helfen, in Zukunft auch die Forschung in der integrativen Onkologie auszubauen und die Patienten­partizipation zu fördern. Außerdem engagiert es sich bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Berufs­gruppen, die Krebspatient*innen betreuen. Studierende der Humanmedizin bekommen mit dem Aufbau des Zentrums die Möglichkeit, das Wahlfach Integrative Onkologie an der MHH zu belegen. Die Errichtung des Zentrums wird bis 2025 von der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung mit zwei Millionen Euro unterstützt.