Berlin, 12.01.2024, PRESSEMITTEILUNG

In seinem neuesten Vorstoß, die Homöopathie und anthroposophische Medizin aus dem Katalog der Satzungsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen, setzt sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einmal mehr über den Willen und die Bedürfnisse von Patient:innen hinweg und ignoriert millionenfach bewährte Versorgungskonzepte im medizinischen Alltag. So stellt er fest: “Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden” und kündigt eine Gesetzesinitiative an.

Das Bürger- und Patientenbündnis weil‘s hilft! – Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam“ stellt dazu fest:

Die Wirksamkeit von Homöopathie ist in der Praxis, ebenso wie in zahlreichen Studien, nachgewiesen und erst jüngst in einer größeren Auswertung von Metaanalysen bestätigt. Die Methode wird kontinuierlich weiter erforscht. Die Zustimmung in der Bevölkerung ist zudem ungebrochen: Erst im vergangenen Jahr haben bei der bundesweiten Initiative Abstimmung21 über 80 Prozent der Stimmberechtigen für eine Stärkung der Naturmedizin inklusive Homöopathie in unserem Gesundheitssystem votiert. Und die Einspareffekte, die sich bei einer Streichung aus dem Satzungskatalog für die gesetzlichen Krankenkassen ergeben würden, wären minimal: 0,03 Prozent. “Leider kann man deshalb nur den Schluss ziehen: Lauterbach geht es nicht um die bestmögliche Versorgung von Patient:innen, sondern um Dogmatismus”, stellt Dr. Stefan Schmidt-Troschke, geschäftsführender Vorstand des Bürger- und Patientenverbands GESUNDHEIT AKTIV und Initiator von weil’s hilft! fest. “Statt zukunftsfähige Vorschläge für eine solide Finanzierung der Krankenkassen zu machen, reißt er neue Gräben auf. So verweist er auf mangelnde wissenschaftliche Belege für die Homöopathie, wohl wissend, dass nur ein Bruchteil konventioneller Behandlungsmethoden über solch umfassende Belege verfügt. Wenn er es ernst meinte, müsste er mehr als die Hälfte hilfreicher Heil- und Hilfsmittel aus der Erstattung streichen, von bewährten Medikamenten über Physio- und Ergotherapie bis hin zu Interventionen der Intensivmedizin”, so Schmidt-Troschke.

Der eindringliche Appell von weil’s hilft! an den Minister lautet deshalb:

Herr Lauterbach, wenden Sie sich nicht von den Patient:innen, Ihren Wählerinnen und Wählern ab, sondern wenden Sie sich Ihnen zu. Gehen Sie in die zahlreichen Hausarztpraxen, in denen Homöopathie und anthroposophische Medizin seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird und machen Sie sich ein Bild. Und verstärken Sie nicht die derzeit kursierenden, demokratiegefährdenden Parolen, die Politik habe den Bezug zu den Menschen verloren und mache eh was sie wolle. Stoppen Sie Ihre Kampagne gegen die Homöopathie und bringen Sie stattdessen Gesetze auf den Weg, die den Menschen nützen und unser Gesundheitssystem verbessern.

Nehmen Sie zur Kenntnis:

  • 70 Prozent der Menschen in Deutschland geben positive Erfahrungen mit der Behandlungsmethode Homöopathie an, ein Großteil der Bevölkerung befürwortet eine Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen.
  • Die Homöopathie macht einen äuβerst geringen Anteil an den Kosten im Gesundheitssystem aus und hat quasi kein Einsparpotential. Die Realität in der Patientenversorgung zeigt darüber hinaus, dass der integrative Einsatz von Homöopathie zur Reduzierung von konventionellen Arzneimitteln, Krankenhauseinweisungen und zur Verringerung von Arbeitsunfähigkeitszeiten beiträgt.
  • Medizin und Wissenschaft sind auch in der Integrativen Medizin untrennbar miteinander verbunden. Dass Homöopathie wirksam ist, zeigen große Studien etwa aus der Versorgungs- und Grundlagenforschung. Auch wurde die Homöopathie in die S3 Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen aufgenommen.
  • Die Homöopathie hilft nicht zuletzt in erheblichem Maße, Übermedikation in anderen Bereichen der Medizin zu vermeiden. Es gibt gute wissenschaftliche Daten, dass Antibiotika deutlich seltener von Patient:innen eingenommen werden, die eine homöopathische Behandlung suchen.

“Statt eines Kampfes gegen die Homöopathie brauchen wir eine konstruktive Vision eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems, in dem der Mensch als mündiges Individuum wahrgenommen wird”, bringt es Dr. Anna Paul, Vorstandsvorsitzende von Natur und Medizin und Bündnispartnerin von weil’s hilft! auf den Punkt. Und Christina Haubrich, Präsidentin des weil’s hilft-Partners Kneipp-Bund fügt hinzu: ”Es hilft weder dem Gesundheitssystem noch den Patient:innen, mit diesem Vorstoß von den großen gesundheitspolitischen Problemen abzulenken und das bewährte Miteinander von konventionellen und naturmedizinischen Methoden zu torpedieren.“

Für eine menschliche Medizin der Zukunft und ein krisenfestes Gesundheitssystem brauchen wir Therapievielfalt und Integrative Medizin: weil’s hilft! 

Für weitere Informationen, u.a. detaillierte Studienergebnisse, sprechen Sie uns gerne an.

Mehr zu weil’s hilft!

weil's hilft! ist ein Bürger- und Patientenbündnis mit über 220.000 Unterstützer:innen. Wir fordern eine Wende im Gesundheitssystem – hin zu den Bedürfnissen und Präferenzen von Patient:innen, hin zu einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen und zu einem Fokus auf Gesundheit statt auf Krankheit.

Wir wollen zeigen, welchen Beitrag die sinnvolle Verbindung von Naturmedizin und Schulmedizin, die Integrative Medizin, für die Patient:innen sowie die drängenden Herausforderungen unseres Gesundheitswesens leistet. Eine moderne, menschliche Medizin der Zukunft braucht das gleichberechtigte Miteinander von Naturmedizin und Schulmedizin – im Alltag von Ärzt:innen und Patient:innen, in der Erstattung durch die Krankenkassen sowie in Forschung und Lehre.

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Pressekontakt:  

Weil's hilft-Kampagnenbüro  
Dr. Sandra Markus  
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