02. März 2023 - Ob eingelegt zum Sushi, als Gewürz im Asia-Gericht, als Shot oder Tee: Ingwer ist auch hierzulande zum Bestseller geworden und als Superfood begehrt. Jährlich werden aktuell rund 31.600 Tonnen nach Deutschland importiert. Kein Wunder, denn die scharfen Wurzeln versprechen eine Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften. Sie sollen bei Erkältungen, Übelkeit und Schmerzen helfen. Denkbar ist zudem, dass Ingwer bei regelmäßigem Konsum zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer dienen kann. 

Diese vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften werden durch die besonderen Inhaltsstoffe, allen voran die Scharfstoffe im Ingwer erreicht. Nimmt man allerdings zu viel davon zu sich, dann kann das auch nach hinten losgehen. Das bedeutet: Die gewünschten Wirkungen können zu unangenehmen Nebenwirkungen werden. Zu große Mengen an Scharfstoffen reizen die Magenschleimhaut und bringen die Verdauung durcheinander. Dadurch können unter anderem Blähungen, Magenschmerzen und Durchfälle entstehen.  

Doch was ist zu viel Ingwer? 

Da das von mehreren Faktoren abhängig ist, gibt es offiziell keine klaren Vorgaben. Man kann sich aber an Richtwerten orientieren. Hierbei ist zunächst zu unterscheiden, in welcher Form man Ingwer zu sich nimmt. Ist der Ingwer sehr frisch, enthält er auch besonders viel von den gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen. In angetrocknetem oder bereits keimendem Zustand ist in den Ingwerwurzeln weniger davon enthalten. Wer es scharf mag und auch verträgt, der kann kleine Stückchen vom frischen Ingwer mehrmals am Tag zerkauen. Wem das zu scharf ist, der sollte auf Ingwertee zurückgreifen.  

Für den nimmt man einfach ein paar Scheiben Ingwer, überbrüht diesen mit kochendem Wasser, lässt das Ganze 10 bis 15 Minuten ziehen und seiht das Ganze ab. Bei Ingwer aus biologischem Anbau kann man die Schale getrost dran lassen, alle anderen Ingwerwurzeln sollte man besser schälen. Wer sich vorsichtig an die Schärfe des Ingwers rantasten will, der startet mit zwei bis drei Scheiben. Wer es scharf mag, kann die Anzahl allmählich erhöhen, bis die Schärfe passt. Als Richtwert für gesunde Menschen wird oftmals 50 Gramm frischer Ingwer zum täglichen Verzehr angegeben. Vom Ingwerpulver sollte man hingegen nicht mehr als 5 Gramm täglich nutzen.

Bei Erkältungen etwas mehr  

Will man hingegen die heilenden Eigenschaften des Ingwers beispielsweise bei Erkältungserkrankungen nutzen, dann braucht man etwas mehr davon. Mit einer aktuellen Untersuchung haben Forschende der Universität München herausgefunden, dass die Wirkstoffe, die in einem Liter Ingwertee stecken, ausreichen, um die körpereigene Abwehr zu aktivieren. Der Tee sollte dann allerdings aus 100 Gramm frischem Ingwer, der geschält und zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen wurde, hergestellt werden. Das Gemisch sollte zudem nach ungefähr 15 Minuten abgesiebt und über den Tag hinweg getrunken werden.  

Beim Ingwer, der hierzulande als Lebensmittelpflanze verkauft wird, kommt es weniger auf eine exakte Dosierung an, sondern viel mehr auf die Regelmäßigkeit des Konsums. Das gilt vor allem dann, wenn er präventiv wirken soll. 

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