2. Februar 2022 - In Deutschland erhalten jedes Jahr rund 485.000 Menschen die Diagnose Krebs. Dann bricht eine Welt zusammen. Etwa 15.600 davon sind junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 39 Jahren. Die relativ kleine Patient*innengruppe hat eine relativ große Chance, wieder gesund zu werden. Fast 80 Prozent der jungen Erwachsenen mit Krebs kann erfolgreich behandelt werden. Dennoch haben junge Krebspatient*innen ganz andere Ängste und Probleme als Menschen mit dieser Krankheit, die jenseits der 40 sind. Für diese speziellen Bedürfnisse setzt sich die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ein. 

Für junge Erwachsene mit Krebs ist es nicht nur wichtig, die bestmögliche Krebstherapie zu bekommen. Für sie geht es auch um Fragen wie: Kann ich später auch noch eine eigene Familie haben? Was passiert eigentlich, wenn ich jetzt meine Ausbildung unterbrechen muss? Wovon soll ich denn leben, wenn ich mich in eine mehrmonatige Therapiephase begebe?   

Bei diesen und noch mehr Fragen will die Stiftung, die in diesem Jahr ihr achtjähriges Bestehen begehen kann, unterstützen und ganz konkret weiterhelfen. Das Ziel der Stiftung ist es, die Therapiemöglichkeiten und Versorgungssituationen für junge Erwachsene mit Krebs zu verbessern. Dafür hält die Stiftung ein spezielles Online-Angebot junges-krebsportal.de bereit. 

Konkrete Hilfsangebote im Jungen Krebsportal   

Das Portal ermöglicht jungen Patient*innen, die an Krebs erkrankt sind, waren oder an einem Wiederauftreten leiden, einen schnellen Kontakt zu Expert*innen in ganz Deutschland. Die Fragen der jungen Krebspatient*innen werden von hochqualifizierten Berater*innen in Online-Chats, Telefonaten oder persönlichen Gesprächen vor Ort beantwortet. Dabei geht es vor allem um sozialrechtliche Fragen, um Fragen zu Veränderungen im Hormonhaushalt oder auch zur Integrativen Krebsmedizin. Bisher seien mehr als 1.400 Nutzer*innen registriert, schreibt die Stiftung.  

Neben diesem Erfolgsprojekt gibt es nun auch eine App, die seit Sommer 2021 jungen Patient*innen mit Krebs zur Verfügung steht. Damit reagiert die Stiftung auf Auswertungen des Nutzer*innenverhaltens. Diese haben gezeigt, dass zwei Drittel aller Besucher*innen der Website der Stiftung und des jungen-krebsportals.de diese mit mobilen Endgeräten ansteuern. Das war für diese Altersgruppe zu erwarten. "Viele junge Betroffene müssen in der Akutphase in Klinken oder Praxen oft lange Wartezeiten überbrücken. Dabei haben sie stets ihre Mobiltelefone oder Tablets bei sich", sagt Professorin Diana Lüftner, Vorstand der Stiftung, in einer Mitteilung dazu.  

Erweiterungen sind geplant

In der kostenlosen App Junges Krebsportal stehen die grundlegenden Funktionen der individuellen Beratung zur Verfügung. In Arbeit ist zudem eine Erweiterung, nach der auf der Website bereits verfügbaren Funktion des Berater*innen-/Tandem-Partner*innen-Forums bereitgestellt werden sollen.  Damit haben dann registrierte Berater*innen und Tandem-Partner*innen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, Fälle zu besprechen und gezielt Diskussionen zu einzelnen Themenbereichen zu eröffnen.

Darüber hinaus prüft die Stiftung, ob auch die anderen digitalen Hilfsangebote des jungen-krebsportals.de in die App integriert werden können. Hierzu zählen neben der Ersten Hilfe für Betroffene auch die Wissensseiten der Stiftung sowie die regelmäßigen Online-Sprechstunden und die Webinar-Angebote. 

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