25. Januar 2022 - Noch immer hält das Corona-Virus die Welt in Atem. Innerhalb Europas ist Großbritannien ein Land mit besonders vielen registrierten Infektionen. Forscher*innen gehen auf der Grundlage einer aktuellen Studie davon aus, dass bereits 1,3 Millionen Briten unter den Folgen einer Sars-CoV-2-Infektion, dem sogenannten Long Covid, litten. Das bedeutet: 2 Prozent der Gesamtbevölkerung hatte bis zu vier Wochen nach einer Infektion noch gesundheitliche Probleme, die höchstwahrscheinlich mit der Infektion in Verbindung stehen oder standen.  

Die Daten kommen von der Nationalen Statistikbehörde ONS, die regelmäßig repräsentativen Stichproben in der britischen Bevölkerung durchführt. Es handelt sich dabei um Antworten von 351.850 Personen, die ab Anfang November 2021 bis zum 6. Dezember 2021 zu ihren Erfahrungen mit Long Covid befragt wurden. Ob die Befragten mit Long Covid-Erfahrungen tatsächlich mit Sars-CoV-2 infiziert waren oder nicht, wurde von der Behörde nicht überprüft.  

Basis für weitere Berechnungen

Dennoch sind die gewonnenen Daten hilfreich. Sie bilden die Grundlage für weitere Berechnungen. Diesen zufolge lag die Covid-19-Erkrankung von den errechneten 1,3 Millionen Menschen in Großbritannien bei 270.000 Briten weniger als 12 Wochen zurück. Bei 892.000 waren es mehr als 12 Wochen und bei 506.000 war mehr als ein Jahr vergangen. 

Auf der Grundlage der Befragungen gehen die Forschenden davon aus, dass 809.000 der 1.300.000 durch Long Covid Symptome in ihrem Alltag eingeschränkt sind. 247.000 waren der eigenen Einschätzung zufolge sogar sehr eingeschränkt dadurch.

Unterscheidung Long Covid und Post Covid  

Anders als in Deutschland haben die Forschenden in ihren Erhebungen nicht zwischen Long und Post Covid unterschieden. Hierzulande spricht man von Long Covid, wenn Covid-19-typische Symptome über einen Zeitraum von vier Wochen nach der Infektion auftreten. Haben Patient*innen drei Monate nach ihrer Erkrankung immer noch Beschwerden, dann wird gemäß der interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) von einem Post-Covid-Syndrom gesprochen.